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Kino
29.03.2023

Romy Schneider war gestern, jetzt kommt "Sisi & Ich"

Ein Schlückchen Brennnesseltee ertüchtigt den Körper: Hofdame Irma (Sandra Hüller, links) und Kaiserin Sisi (Susanne Wolff).
Foto: Bernd Spauke, Walker + Worm Film

Noch ein Film über die österreichische Monarchin Sisi? Ja, eine Variante mit Humor und feministischer Note. Und zudem stark besetzt mit Sandra Hüller und Susanne Wolff.

"Sissi hing mir wie ein Klotz am Bein", hat Romy Schneider einmal über ihre folgenschwere Jugendrolle als österreichische Kaiserin gesagt. Im verdrängungswilligen Wirtschaftswunder-Deutschland hatten die kitschigen "Sissi"-Filme von Ernst Marischka einen veritablen Medienhype ausgelöst und einen eigenen, unkaputtbaren Mythos begründet. Eine regelrechte Sisi-Welle schwappte im letzten Jahr durch Kino, Fernsehen und Literatur. RTL und Netflix widmeten der schillernden Monarchin eigene Serien-Produktionen. Der TV-Sender Arte beleuchtete deren schwierige Mutter-Kind-Beziehungen. Karen Duves Roman ließ die freiheitsliebende Kaiserin hoch zu Ross durch die Landschaft galoppieren. In Marie Kreutzers Cannes-Film "Corsage" wagte sich Vicky Krieps an eine moderne Neuinterpretation des Sisi-Mythos'. In diese Richtung segelt auch Frauke Finsterwalde mit "Sisi und ich", mit dem die aktuelle Sisi-Welle ein interessantes, vorläufiges Ende nimmt.

Susanne Wolff und Sandra Hüller spielen im Sisi-Film

Ähnlich wie Kreutzer verabschiedet sich auch Finsterwalde von allen staubigen Kostümfilm-Standards. Geschichtliche Fakten und Figuren werden als Inspirationsquelle für eine eigene, freie Sisi-Variation benutzt. Wie es der Titel schon andeutet, blickt der Film auf die prominente Figur durch das Mikroskop einer Zweierbeziehung. Gräfin Irma Sztáray (Sandra Hüller) bewirbt sich als Gesellschafterin der Kaiserin am österreichisch-ungarischen Hof. Ehefrau, Nonne oder Hofdame – vor diese Alternativen wurde die 42-Jährige von ihrer Mutter (Sibylle Canonica) gestellt.

Susanne Wolff (links) als Sisi, Stefan Kurt (hinten) als Graf Berzeviczy und Georg Friedrich als Erzherzog Viktor von Österreich in einer Szene des Films "Sisi und Ich".
Foto: Dcm/walker+worm Film Gmbh & Co. / Bernd Spauke

Wunderbar unelegant spielt Hüller die ungeliebte Adelstochter, die sich vor dem kaiserlichen Casting im Ballsaal am Spiegel noch schnell einen Pickel ausdrückt. Die bisherige Aufpasserin Gräfin Festetics (Johanna Wokalek) prüft die Bewerberin wie ein Stück Vieh, tastet Taillenumfang und Wadenmuskulatur ab, befragt sie nach ihren sportlichen Fähigkeiten und möglichen Heiratsplänen. "Männer – da muss ich immer an Tischdecken denken", bricht es aus Irma heraus. Wohl nur Sandra Hüller kann einen solch wunderbar kruden Satz überzeugend sagen und damit die Tür zum emotionalen Universum ihrer Figur aufstoßen. Zu ihrer eigenen Überraschung wird Irma eingestellt und sogleich nach Korfu verschifft. Fernab von der höfischen Enge Wiens lebt Sisi (Susanne Wolff) dort in einer Art Frauen-Kommune. Männer und dicke Menschen, so die Kaiserin, sind hier unerwünscht. Nur der schwule Graf von Berzeviczy (Stefan Kurt) hat als Diener eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Das Sommerlicht flirrt aus dem offenen Himmel über das weitläufige Anwesen.

Die mediterrane Flora blüht im Garten. Eidechsen sonnen sich auf den alten Gemäuern. Ein Paradies, in dem Sisi mit ihren Zofen Fritzi (Sophie Hutter) und Marie (Maresi Riegner) in weiten japanischen Gewändern umherwandelt und einem strengen Diät-Regime folgt, zu dem auch die Einnahmen von Brennnesseltee und Kokainextrakt gehört. Zur körperlichen Ertüchtigung stehen ausgedehnte Wanderungen durch die Klippenlandschaft der Insel auf dem Programm. Trotz ihrer sportlichen Unbegabtheit fügt sich Irma gut in den bulimistischen Frauenzirkel ein, der von Sisi mit unberechenbarer Launigkeit regiert wird. Irma wird schon bald zur engsten Vertrauten der Kaiserin, welche sie zunehmend mit ergebener Verliebtheit betrachtet. Wenn sich Sisi auf einer Wanderung einfach einmal von der Klippe ins Meer stürzt, springt die verzweifelte Irma hinterher.

Sisi und die Affäre mit dem tollkühnen Reiter

Aber die sonnigen Zeiten im männerfreien Paradies finden ein Ende, als Kaiser Franz Joseph (Markus Schleinzer) seine Ehefrau zurückbeordert. Sisi hält die höfische Strenge, das üppige Essen und die Zudringlichkeiten des Gatten nicht mehr aus, fällt bei Staatsbesuchen demonstrativ in Ohnmacht und flüchtet sich schließlich – sehr zu Irmas Unbehagen – auf einer Englandreise in die Affäre mit dem tollkühnen Reiter Smythe (Tom Rhys Harries). Mit "Sisi und ich" erweitert Frauke Finsterwalde, die das Drehbuch zusammen mit ihrem Mann Christian Kracht geschrieben hat, den Mythos um die legendäre Kaiserin mit feministischer Gelassenheit, einem wunderbaren Off-Beat-Humor und cineastischem Gestaltungswillen. Geradezu kongenial ist die Doppelspitze des Ensembles besetzt. Susanne Wolff zaubert die magnetische Aura der launigen Monarchin kraftvoll, aber ohne jegliches Overacting auf die Leinwand.

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Wunderbar kontrastreich steht ihr eine Sandra Hüller gegenüber, die sich hingebungsvoll auf die linkische Verliebtheit ihrer Figur einlässt. Das schauspielerische Idealpaar von geradezu betörender Gegensätzlichkeit fügt sich bestens ein in die schräg pointierten Dialoge und ein ästhetisches Konzept, das mit ausgefallenen Kostümkreationen und einem ahistorischen Soundtrack von Portishead, Rose Melberg oder Nico die letzten Jahre der Kaiserin kunstvoll in die Gegenwart hinein ranken lässt.

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