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Das einfache Moralisieren in der Kultur bestürzt zutiefst

Kommentar Von Richard Mayr
08.03.2022

Russische Künstler müssen sich vom Ukraine-Krieg distanzieren: Das lässt sich aus Deutschland leicht fordern, wo die Putin-Diktatur weit entfernt ist.

Russische Künstlerinnen und Künstler, die sich nicht von dem Krieg in der Ukraine distanzieren, sind auf Bühnen nicht mehr erwünscht. So verständlich das sein mag, so wenig man als Außenstehender widersprechen kann, wenn sich München von seinem Star-Dirigenten Valery Gergiev trennt und Anna Netrebko von sich aus Auftritte absagt: Es handelt sich um symbolische Handlungen, die den Krieg in der Ukraine keinen Tag früher oder später beenden werden. Gleichzeitig wird die Kunst- und Kulturwelt zum Nebenschauplatz des Kriegs.

Allerdings bestürzt es, zu realisieren, auf was für ein einfaches Schema die moralischen Standpunkte im Angesicht des Ukraine-Kriegs gebracht werden: dagegen oder dafür, weiß oder schwarz, Ukraine oder Russland. Dazwischen ist kein Platz und Verständnis mehr. Von Deutschland aus lässt sich eine Verurteilung des Kriegs leicht mit Nachdruck vertreten: In einem Land, in dem die freie Meinungsäußerung möglich ist, darf der Krieg in der Ukraine auch so genannt werden, ist der Einfluss der Putin-Diktatur weit weg. Dort allerdings wird man mittlerweile mit bis zu 15 Jahren Gefängnishaft bedroht, wenn man zur russischen Invasion Krieg sagt. Putins Dauer-Präsidentschaft hat sich zu einer Diktatur entwickelt, die Opposition jeglicher Art vollständig unterdrücken will. Unabhängige Medien gibt es so gut wie keine mehr.

In Diktaturen gibt es nur falsche Entscheidungen

Das ist hier bei uns auch alles bekannt; aber was es für die Menschen bedeutet, die in dieser Diktatur leben müssen, die aus Russland stammen und dort ihre Heimat haben, das wird anscheinend nicht mehr mitbedacht. Auf der einen Seite werden internationale Journalistinnen und Journalisten aus Russland abgezogen, weil sie dort nicht mehr sicher arbeiten können; auf der anderen Seite sollen Künstlerinnen und Künstler aus Russland sich öffentlich von dem Krieg und Putin distanzieren. Das hat einen schalen Geschmack, passt irgendwie nicht zusammen und lässt gänzlich außen vor, dass es in Unterdrückungssystemen, in Diktaturen, nur falsche Entscheidungen gibt.

Gerade davon berichtet immer wieder die Kunst, gerade das gehört zu den wiederkehrenden Tragödienstoffen. Menschen, die keinen Ausweg aus dem Unglück finden: Entweder sie arrangieren sich mit der Macht und den Mächtigen und verraten ihre Werte und moralischen Positionen oder sie warten ab und müssen sich verstellen und lügen. Und diejenigen, die offen Widerstand leisten, riskieren damit drastische Folgen für das eigene Leben.

Die Moral ist ein zweischneidiges Schwert

Aber auf die Kunst und das in ihr gespeicherte Wissen hört man gerade nicht. Die Erschütterung und Ohnmacht, in die einen der Angriffskrieg Russlands versetzt, werden nicht besser, wenn als Ersatzhandlung Druck auf andere ausgeübt wird. Und die Moral – das lehren Kunst, aber auch die Religion und die Philosophie seit Jahrtausenden – ist ein zweischneidiges Schwert. Viel zu oft glauben Menschen ja von sich selbst, auf der richtigen Seite zu stehen, die richtigen Werte zu vertreten, also „gut“ zu sein. Aber wer das von sich selbst glaubt, ist es schon nicht mehr. Er hebt sich selbst über die anderen und widerspricht sich dadurch.

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Wer diesen Grundzwiespalt aller Moral beherzigt, wird gezwungen, anders auf die Welt zu schauen – nicht nur auf die anderen, von denen gefordert wird, sondern gleichzeitig auch auf sich, der von anderen verlangt. Anstelle des moralischen Blicks auf die Welt tritt dann viel häufiger das Mitleid. Welche gewaltigen Kräfte Mitleid entfesseln kann, sieht man gerade in Europa – zum Beispiel bei den Menschen in Polen, die schon über eine Million Ukrainer innerhalb kürzester Zeit aufgenommen haben.

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Die Diskussion ist geschlossen.

09.03.2022

Diesen - in allen Punkten völlig falschen - Kommentar des Herrn Mayer kann man nur folgendermaßen zur Kenntnis nehmen :

Von Satz zu Satz wird das Kopfschütteln stärker , von oberflächlicher zu noch oberflächlicherer Meinungsäußerung geht die innere Verzweiflung darüber ,daß der Herr seine sehr leicht dahingeschriebenen Sätze offensichtlich ernst meint , tiefer !


Herr Mayer , Sie schreiben :

"......... ein einfaches Schema die moralischen Standpunkte im Angesicht des Ukraine-Kriegs gebracht werden: dagegen oder dafür, weiß oder schwarz, Ukraine oder Russland. ..."

"....Dazwischen ist kein Platz und Verständnis mehr. Von Deutschland aus lässt sich eine Verurteilung des Kriegs leicht mit Nachdruck vertreten: In einem Land, in dem die freie Meinungsäußerung möglich ist, darf der Krieg in der Ukraine auch so genannt werden, ist der Einfluss der Putin-Diktatur weit weg. ..."

"...Dort allerdings wird man mittlerweile mit bis zu 15 Jahren Gefängnishaft bedroht, wenn man zur russischen Invasion Krieg sagt. Putins Dauer-Präsidentschaft hat sich zu einer Diktatur entwickelt, die Opposition jeglicher Art vollständig unterdrücken will. Unabhängige Medien gibt es so gut wie keine mehr...."


Eben !
Sie habe die brutale russische Wirklichkeit gut erfaßt , können daraus aber eben keine logischen und sachgerechten Schlüsse ziehen !

Der angebliche "Star"-Dirigent Gergiev und die Opernsängerin Netrebko leben ja genau nicht in von Putins Schergen beherrschten russischen Diktatur ! Sie leben in Freiheit und Sicherheit in München , sie singen in New York , sie reisen nach Mailand !


Deswegen unterliegen diese Personen auch nicht der für gewöhnliche Russen beständigen Gefahr , über Nacht verhaftet zu werden wegen "feindlicher Progaganda" oder "Beleidigung der Armee" -weil sie die Begriffe "Krieg", "Invasion" , Nieder mit Putin" in den Mund nehmen .

Und genau deswegen - weil diese Personen eben nicht die Gefahren und staatlichen Anfeindungen, die gegenwärtig Demonstranten in Moskau, in St. Petersburg oder in Waldiwostok wie selbstverständlich in Kauf nehmen - müßte von diesen -die Freiheit, die Demokratie und alle sonstigen Annehmlichkeiten der westlichen Länder so , als hätten sie einen angeboren Anspruch darauf -ausnützenden "Künstlern" mehr kommen , als Schweigen oder die fadenscheinige Behauptung ,"sie wären unpolitisch" .


Vielmehr ist davon auszugehen , daß dieser Personenkreis sehr wohl mit Putin , seiner Diktatur und seiner sowohl nach innen wie nach außen ausgerichteten Brutalität vollkommen einverstanden sind !

Hatte man nicht , hatten nicht auch Sie in Ihren Kommentaren immer -wenn das Thema "Deutsche Künstler und das 3.Reich" zu besprechen war - die intensive Verwobenheit , die stille Gefolgschaft , mindestens aber die mangelnde Distanzierung damaliger Kunstschaffender zu Hitler & Co. bemängelt und negativ goutiert ?!

Was aber soll dann hier und heute anders sein ?

Noch dazu , da die russischen Künstler und offenbar bewußten Unterstützer und Nutznießer der aktuellen russischen Diktatoren-Kaste in der Freiheit und Sicherheit der westlichen Länder leben .
Anders als Zarah Leander , Heinz Rühmann, Heinrich George usw. - die damals in Großdeutschland lebten .

Hier , in diesem Angriffskrieg - den Putin, Lawarow, Medwedew, Schoigu , Peskow und ihre Soldateska im FSB und der Roten Armee vom Zaun gebrochen haben - gibt es nur Schwarz und Weiß , nur Gut und Böse .

Eben nichts dazwischen , keine Farbtöne !
Nur Dafür oder Dagegen !

09.03.2022

„Viel zu oft glauben Menschen ja von sich selbst, auf der richtigen Seite zu stehen, die richtigen Werte zu vertreten, also „gut“ zu sein. Aber wer das von sich selbst glaubt, ist es schon nicht mehr. Er hebt sich selbst über die anderen und widerspricht sich dadurch.“
Ein zutreffende Aussage in dem Leitartikel, der ich voll zustimme.
Die größten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte wurden von Mächtigen begangen, die ihre Interessen verfolgten und auch noch glaubten und vorgaben Gutes zu tun.
Beispiele gibt es genug: Mit den Kreuzzügen sollte das Heilige Land von den Ungläubigen befreit werden. Unzählige Tote, Zerstörungen und Katastrophen waren das Ergebnis.
Mit der Kolonisierung sollte den „Wilden“ Kultur, das Christentum und damit die Aussicht als Getaufte in den Himmel zu kommen, beigebracht werden. Die Unterwerfung, Versklavung und die Zerstörung deren Kultur störte nicht, die Kolonisten waren ja die Guten. Bis in die Gegenwart reicht das angerichtete Unrecht.
Selbst die Nazis meinten in ihrer Menschenverachtung, ihrem Rassen- und Größenwahn die Welt vom Judentum erlösen zu müssen, wie sie es ausdrückten, und Gebiete im Osten zu erobern für ein „Volk ohne Raum“. Der Holocaust und der zweite Weltkrieg mit über 55 Millionen Toten und ein Europa in Schutt und Asche waren die Folge.
Die USA gaben vor die Massenvernichtungswaffen im Irak zu beseitigen und haben mit ihrem Angriffskrieg viele Hunderttausend Menschen getötet und das Land ins politische und wirtschaftliche Chaos gestürzt.
Wer sich selbst als „gut“ definiert, der meint, dass gut ist, was er macht. Er bewertet seine eigenen Untaten nicht mehr als Verbrechen. Den westlichen Staaten ist deshalb nur anzuraten, vom hohen Ross der moralischen Überheblichkeit abzusteigen, zu reflektieren, dass die selbst geführten Angriffskriege gegen den Irak, Libyen, etc. Verbrechen waren und auch die Verantwortlichen dafür anzuklagen. Vielleicht dringt dann die Einsicht durch, es besser ist auf Augenhöhe gemeinsame Lösungen zu finden, statt aus moralischer Überlegenheit andere existenziell vernichten zu wollen. Trotzdem rechtfertig ein Verbrechen nicht ein anderes, auch den Krieg Russlands gegen die Ukraine nicht.