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Konzertkritik
19.09.2022

Arcade Fire in München: Wäre doch bloß der blöde Sex nicht...

Frontmann Win Butler am Sonntagabend in München.
Foto: Martin Hangen

Nach MeToo-Vorwürfen wieder auf der Bühne: Die kanadische Indie-Helden werden in der Olympiahalle gefeiert. Aber darf man das noch? Ein Abend zwischen Glück und Traurigkeit...

Wie jede große Kunst zeugt auch das Werk dieser Band vom Bewusstsein, dass gerade das strahlendste Glück vor dem Hintergrund tiefster Traurigkeit entsteht. Arcade Fire: Sie durchmessen seit 20 Jahren die Musikwelt vom Balladen-Abgrund bis zur Hippie-Hymne so eigenwillig und doch nicht eingängig, dass die Kanadier nicht nur im besten Sinne "Indie", sondern auch im schönsten Sinne Stars sind - aufgrund ihres bloßen Schaffens. Bis nun eine neue Form des Kontrasts zwischen Glück und Traurigkeit hinzugekommen ist …

Es ist Sonntagabend in der Münchner Olympiahalle, etwa 6000 Fans feiern seit einer Dreiviertelstunde mit stetig wachsender Inbrunst den Auftritt der siebenköpfigen Band, als diese mit „The Lightning“ einen Song des neuen Albums „WE“ anstimmt, das unfreiwillig passend wirkt für die aktuelle Situation: In heiteren blauen Himmel hinein plötzlich ein Donner, ein Sturm bricht los, ein Blitz schlägt ein. Der war tatsächlich der Report auf der Plattform Pitchfork, Vorwürfe an Win Butler, der Frontmann der Kanadier habe einst immer wieder Fans (er Mitte bis Ende 30, die zwischen 18 und Anfang 20) zu sexuell aufgeladenen Chats gedrängt, sie bei Treffen teils auch betatscht. Zwei hätten in der Folge wegen Depressionen in Therapie gehen müssen, eine habe versucht, sich umzubringen: eine dieser hässlichen „MeToo“-Geschichten also, ausgerechnet bei einem, der doch so jenseits aller Macho-Rockstar-Klischees schien, Spitze einer Band der kritischen, engagierten Guten…

Was feiern Tausende bei Arcade Fire in München?

Butler versicherte, seiner Überzeugung nach wäre alles einvernehmlich geschehen, er sei bestürzt, Leid verursacht zu haben, seine Frau und Co-Leaderin der Band, Régine Chassagne, ergänzte, Win sei durch eine dunkle Zeit gegangen, jetzt aber wieder auf der hellen Seite.

Von der Tour verabschiedet hatte sich daraufhin die nicht minder großartige und im Vorprogramm spielende Landsfrau (Leslie) Feist. Und Schlagzeilen kündeten vom Fall: „Plötzlich toxisch“ etwa Die Zeit, die SZ stellte Anschluss an die chauvinistische Rockstar-Tradition bis hin zu Mick Jagger her, aus der auch kein Win Butler, sondern nur woke Figuren wie Harry Styles den Ausweg böten. Dabei würde gerade mit Verweis auf die Popgeschichte klar, dass die Verehrungsbeziehung zwischen Fan und Star durchaus komplexer ist – wäre da nicht die vermeintlich simple Eindeutigkeit des Sexuellen.

Aber was feiern da dann Tausende in München, wie kürzlich in Köln und bald in Berlin? Einen Win, jetzt 42 und aussehend wie aus den Achtzigern, der sich im Zentrum eines hinreißend bespielten Effekthalbkreises nicht mehr zu den Vorwürfen äußert, sondern mal wieder zur Haiti-Hilfe animiert. Und eine Band, die samt Theater-Sirene Régine vom kunstvoll neuen „Age Of Anxiety“ über Rocker wie „Ready To Star“, veritable Indie-Hits wie „Reflektor“ und „The Suburbs“ bis zum hymnisch unter Regenbogen abschließenden „Wake Up“ eine dröhnende, unablässige Überwältigungsparty abbrennt.

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Es ist vor dem Hintergrund der traurigen Vorwürfe von außen, als dürfe sich in diese zwei Stunden Programm nicht noch eine weitere, innerliche einnisten. Als suchten Arcade Fire samt dauernder Mitsing-Animation und finalem Zug durchs Publikum nun den direkten Weg zum Glück. Das lässt das Konzert undifferenzierter und damit flacher wirken, als es die Unmengen starker Songs aus inzwischen sechs Alben hergäben. Aber es überdröhnt halt auch jeden Zweifel, worum es hier geht: einfach richtig gute Musik.

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