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Musik
27.09.2022

Wanda: Zwölf neue Songs, ein Gespräch mit Marco - und ein Todesfall

Wanda sind mit neuen Songs zurück auf der Bühne und ihren Fans näher und dankbarer denn je, sagt Sänger Marco Wanda.
Foto: Alexander Prautzsch, dpa

Hits wie "Bologna" und "Bussi Baby" machten Wanda aus Wien berühmt. Das Schöne: Nach zehn Jahren zeigen sie sich mit dem neuen Album gereift. Der Schock: Ihr Keyboarder ist gestorben.

Sich selbst immer wieder neu zu erfinden, gilt als Kunst. Die Kunst etwas zum ersten Mal zu entdecken, an dem, was man schon so lange kennt. Vielleicht ist diese Kunst aber auch eher dem Zwang zur Selbstoptimierung geschuldet. Höher, weiter, besser, anders. Selbstoptimierung, das kommt einem beim Gedanken an die Wiener Band Wanda so gar nicht in den Sinn. Stattdessen denkt man unweigerlich an Liebe, an Absturz, an Leiden, an abgewetzte Lederjacken und an den Alkohol, der wohl mit allem ein bisschen zu tun hat. Rock’n’Roll eben. Seit zehn Jahren geht das so. Und trotzdem wollen auch Wanda sich selbst neu erfunden haben.

Das habe sich so ergeben in Pandemie-Zeiten, sagt Michael Marco Fitzthum, der sich als Sänger Marco Michael Wanda nennt: „Wir haben in dieser Zeit viel aufgearbeitet, wir waren uns sehr ehrlich. Wir haben einfach mal darüber geredet, was die letzten zehn Jahre so passiert ist und darüber, was wir uns für die Zukunft wünschen.“ Die Erkenntnis: ein fünftes Album. „Wanda“ heißt es und erscheint am Freitag. Quasi neu erfunden in den eigenen Wurzeln.

Marco Wanda: "Diese Band hasst sich selbst, wenn sie ohne Publikum spielt"

„Diese Band hasst sich selbst, wenn sie ohne Publikum spielt“, sagt Marco Wanda. Gut also, dass die Tage in Proberaum und Studio wieder gezählt sind. Wanda sind mit hymnenhaften Gitarren-Soli, aufstrebenden Keyboard-Melodien und den gewohnt ungewöhnlichen Texten zurück auf der Bühne.

Auch ihre Fans stehen wieder dicht gedrängt in den Reihen und sind bei neuen Songs wie „Rocking in Wien“ oder „Jurassic Park“ beinahe so textsicher wie bei „Bologna“ - dem Lied, das die Band 2014 berühmt machte. Mit „Ich kann sicher nicht mit meiner Cousine schlafen / Obwohl ich gerne würde, aber ich trau' mich nicht“ sorgten die fünf Musiker gleich mit der ersten Zeile auf ihrem ersten Album für Aufregung und bewiesen, dass sie mindestens genauso wild sind wie ihre Namensgeberin die „Wilde Wanda“, eine Zuhälterin aus Wien.

Die Band Wanda, hier 2019 noch mit dem nun gestorbenen Keyboarder Christian Hummer (2. von rechts)
Foto: Fabian Nitschmann, dpa

Auch auf ihrem fünften Album taucht diese „Amore“ wieder auf. In schlechteren wie in besseren Momenten. Marco Wanda singt wieder von seinem „Baby“. Diesmal ohne Bussi, sondern mit Schlägerei unter deren Schlafzimmerfenster bei „Sterne von Alterlaa“. Sie soll aufwachen, die Lichter anknipsen, „aber du schläfst und ich brech‘ mir die Hand“, heißt es da. Zärtlichkeit spendet allein der Averna, ein italienischer Kräuterlikör. Wohl einer der schlechteren Momente. Die besseren, romantischeren kommen auf, wenn die Musiker fragen, was bleibt, wenn sie gehen. Die Antwort im Song „Orte, an denen wir waren“: „Orte auf deiner Haut.“ Wanda wirken nachdenklicher. Zu bekannten Weltschmerz gesellt sich der Gedanke an die Zukunft.

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„Wir waren in Wahrheit viel zu lange und viel zu oft in diesem Tourzirkus“, erzählt Marco Wanda. Zehntausende Songs hat er nach eigener Aussage während des Lockdowns geschrieben. Zwölf davon haben es auf die neue Platte geschafft. Er will Mut machen, sagt er, hofft, dass das, was er da singt, für mehr Menschen Bedeutung hat, also nur für ihn selbst. „Va Bene“ ist einer dieser Songs: „Man wird ängstlicher / Man wird einsamer / Man wird grausamer / Man wird kindischer / Und vergesslicher / Man wird lächerlicher / Und verletzlicher / Und es muss trotzdem alles weitergehen / Es muss weitergehen“. Wanda denken übers Älter werden nach. Marco Wanda, der sonst vor allem im Moment lebt und das in seinen Texten zeigt, sagt: „Ich bin mein eigenes Projekt und das ist absolut nicht abgeschlossen. In den Lebensphasen, in denen ich dachte, es sei abgeschlossen, habe ich mich selbst unglaublich gelangweilt. Ich möchte mich verändern.“ Auch wenn er nicht immer wisse, in welche Richtung.

Marco Wanda im Interview: "Ich hab das alles nicht im Griff, ich fließe einfach nur mit"

Mut zur Uneindeutigkeit und zur Orientierungslosigkeit hatten Wanda schon immer. Sie singen vom Schnaps, trinken bei Konzerten aus einer Flasche Wein mit ihren Fans und suhlen sich darin wie „herrlich verloren“ sie sind. Wanda-Fans verehren ihre Band für eben diesen Lebensstil. Dafür neben all den anderen scheinbar glattgebügelten Indierockbands, unperfekt zu sein. Unreflektiert sind aber auch Wanda nicht, zeigt der noch nicht veröffentlichte Song „Kein Bauplan“: „Du bist der, der immer zua war, wenn sie da war, weil sie da war/Nein, für dieses Leben gibt es keinen Bauplan, deshalb ist es ja so schwer“. Was er da singe und tue, wisse er nicht so recht, sagt Marco Wanda. Will er auch gar nicht: „Ich hab keine Deutungshoheit, ich hab das alles nicht im Griff, ich fließe einfach nur mit.“

Ein schmerzlicher Verlust für die Gang: Keyboarder Christian Hummer nach langer Krankheit

Mit auf der neuen Platte ist ein neues und doch altbekanntes Gesicht zu sehen. „Der verlorene Sohn ist zurück“, sagt Marco Wanda. Valentin Wegscheider sitzt wieder am Schlagzeug. Er hat die Band mitgegründet und sie noch vor dem Durchbruch verlassen. Mit ihm sei ein „uralter Freund“ zurückgekehrt. Ein anderer fehlt jetzt. Keyboarder Christian Hummer starb kurz vor der Albumveröffentlichung nach „langer, schwerer Krankheit“, wie die Gruppe am Montag bekannt gab. Schon in den vergangenen Monaten ließ er aus gesundheitlichen Gründen immer wieder Konzerte ausfallen, am Album hat er noch mitgewirkt. „Es gibt keine Worte, die diesem Verlust gerecht werden können“, schreibt die Band. Ihre Auftritte zur Albumveröffentlichung haben sie abgesagt, auch das Releasekonzert, das am Mittwoch in Berlin stattgefunden hätte.

Wenn Wanda dann aber mit ihren neuen Songs auf Tour gehen, dann liegt sich wohl spätestens bei „Eine Gang“ das Publikum wankend in den Armen. Damit haben sie sich nicht nur selbst eine Hymne geschrieben. Spielt das Lied, treten einem unweigerlich emotional mit grölende Fußballmänner oder Abschlussklassen vors geistige Auge: „Nix was wir tun, wird je zur Legende werden. Leider. Wir sind schon froh, wenn wir erst zum Ende sterben. Weil wir san‘ eine Gang und wir halten zamm. Egal was passiert, wir stehen Mann neben Mann.“ Ein bisschen Macho, wie Wanda wohl schon immer waren.

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