Endlich hat die Posse um das Gymnasium in Pullach, das nicht mehr Otfried-Preußler-Gymnasium heißen will, ein Ende. Gut so – und zwar für alle Seiten! Die Schüler-, Lehrer- und Elternschaft muss sich nun nicht mehr mit einem Namen in Verbindung bringen lassen, den sie als unrühmlich empfindet, weil dessen Träger ihrer Meinung nach wenig geeignet ist, Vorbild zu sein. Auch Preußlers Familie kann damit gut leben, hatte sie doch der Schule bereits vor Monaten die Erlaubnis entzogen, den Namen zu tragen.
Preußler hat sich für Toleranz und Humanität eingesetzt
Das Ansehen des Kinderbuchautors hat zum Glück in dieser Angelegenheit keinen Schaden genommen. Zwar war der junge Preußler ein glühender Anhänger der Nationalsozialisten und sein Frühwerk „Erntelager Geyer“ ein unerträglich von der NS-Ideologie beeinflusster Text. Bekannt war dies aber schon vor den historischen Forschungen des Gymnasiums in Pullach. Aber unbestritten in der Forschung und bei den Lesern ist, dass Preußler, der sich bereits in der fünfjährigen russischen Kriegsgefangenenschaft vom Nationalsozialismus abgewandt hatte, mit seinem Wirken als Lehrer und mit Büchern wie „Die kleine Hexe“, „Der kleine Wassermann“ und vor allem seinem Jugendbuch „Krabat“ für Werte wie Weltoffenheit, Toleranz und Humanität eingesetzt hat und damit sehr wohl vorbildhafte Orientierung gibt. Das hat sich in dieser Debatte noch einmal bestätigt - auch wenn das Kultusministerium sich in seiner Entscheidung darauf nicht bezogen hat.
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