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Papst Franziskus' letzte Ruhestätte: Warum Santa Maria Maggiore seine Wahl ist

Papst Franziskus

Warum nicht der Petersdom? In dieser Kirche wird der Papst beerdigt

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    Das ist die Kirche Santa Maria Maggiore, in der Papst Franziskus begraben werden möchte.
    Das ist die Kirche Santa Maria Maggiore, in der Papst Franziskus begraben werden möchte. Foto: Christoph Sator, dpa

    Wo wird Papst Franziskus beerdigt? Wo wird er seine letzte Ruhe finden? Am Ostermontag 2025, um 7.35 Uhr am frühen Morgen, ist das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche gestorben. Schon in seiner Amtszeit hatte Franziskus – bürgerlich Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires, Argentinien – viel Wert darauf gelegt, ein bescheidenes Leben zu führen. Er wohnte im Gästehaus Santa Marta statt im apostolischen Palast, fuhr lieber Kleinwagen statt Luxuslimousine. Seinen letzten Willen hielt er in seinem Testament fest: Er wollte nicht in der Krypta im Petersdom beigesetzt werden. Er schrieb: „Ich bitte darum, dass meine sterblichen Überreste in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore ruhen dürfen, in Erwartung des Tages der Auferstehung.“ Warum hat Franziskus gerade diese Kirche gewählt?

    Franziskus besuchte immer wieder die Salus Populi Romani

    Santa Maria Maggiore zählt zu den vier großen Papstbasiliken. Die Kirche befindet sich im Besitz des Vatikans, liegt aber im Stadtzentrum von Rom, in der Nähe des Bahnhofs Roma Termini. Auf dem Esquilin, einem der sieben ursprünglichen Hügel der Stadt, ragt die Basilika als höchster Punkt heraus. Im 5. Jahrhundert ließ Papst Coelestin I. die Kirche erbauen – an einem Fleck, an dem mutmaßlich schon ein Vorgängerbau gestanden hatte. Hier hatte, laut einer Legende, Papst Liberius eine Kapelle errichten lassen, weil ihm Maria im Traum erschienen war. Die Mutter Gottes selbst habe den Hügel als Platz für die Kirche markiert – indem Schnee auf die Stelle fiel, mitten im August. Dieses Wunder feiern Gläubige heute noch an jedem 5. August und lassen dazu weiße Blüten regnen. Dass an der Stelle der Basilika aber tatsächlich Liberius‘ Kirche stand, gilt heute als umstritten.

    Im Jahr 422 begannen die Arbeiten an Santa Maria Maggiore. Der Glockenturm der Kirche ist heute der letzte romanische in Rom und dem Vatikan – und mit 75 Metern Höhe der höchste Punkt der Stadt. Es ist ein Gotteshaus mit langer Geschichte, sieben Päpste sind in diesem Gotteshaus beigesetzt. Santa Maria Maggiore zählt zudem zu den sieben Pilgerkirchen Roms. Diese Gotteshäuser bilden eine Route, innerhalb eines Tages sind sie alle zu Fuß zu erreichen.

    Santa Maria Maggiore ist die älteste Marienkirche der Stadt Rom. Gerade deshalb hat Franziskus diesen Ort als Ruhestätte gewählt. „Mein Leben sowie mein priesterliches und bischöfliches Wirken habe ich stets der Mutter unseres Herrn, der Allheiligsten Maria, anvertraut“, schrieb der Argentinier in seinem Testament. In der Basilika fand er ein Bild, das ihn durch sein Pontifikat, seine Amtszeit als Papst begleitet hat: In der Kirche befindet sich die bedeutendste Marienikone Roms, die Salus Populi Romani. Jungfrau Maria und Jesuskind vor goldenem Hintergrund, die Tradition schreibt das Bildnis dem Evangelisten Lukas zu, dem Schutzheiligen der Maler. Papst Franziskus hat seine Amtsreisen rund um die Welt immer unter den Schutz der Salus Populi Roman gestellt. Dem Bild der Mutter Gottes stattete er vor und nach seinen Reisen einen Besuch ab.

    Franzsikus‘ Ruhestätte gilt als „Bethlehem des Westens“

    Auch die Reliquie der Heiligen Wiege, einer Krippe, in die der Erzählung nach das Jesuskind gebettet wurde, zählt zu den Schätzen der Kirche. Deshalb trägt Santa Maria Maggiore den Beinamen „Bethlehem des Westens“. In dieser Kirche wurde auch, so die Überlieferung, am Heiligen Abend zum ersten Mal eine Messe gefeiert. Zu den weiteren Schätzen der Basilika gehören Reliquien der Heiligen Hieronymus und Matthias.

    In diesem Jahr öffnet der Vatikan wieder seine Heiligen Pforten: Im Rhythmus von 25 Jahren feiert die römisch-katholische Kirche ein sogenanntes Heiliges Jahr, bei dem sich besondere, sonst verschlossenen Türen in den bedeutendsten Kirchen öffnen. So auch in diesem Jahr. Die Heilige Pforte von Santa Maria Maggiore, eine Tür aus Bronze, wurde am Neujahrstag 2025 feierlich aufgeschlossen.

    Am Samstag, 26. April, wird Franziskus in Rom beigesetzt

    Wann die Beisetzung Franziskus‘ stattfinden wird, steht jetzt fest: Er wird am Samstag, 26. April, in Santa Maria Maggiore beigesetzt. Damit weicht Franziskus ab von einer Tradition, viele seiner Vorgänger ließen sich im Petersdom beerdigen. Sein Grab soll nach seinem letzten Willen „ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift ‚Franciscus‘ sein“. Im Testament hat Franziskus eine Skizze hinterlassen, die die exakte Stelle für sein Grab bestimmt, in einer Seitenkapelle der Basilika. Die Beerdigung soll im bescheidenen Rahmen stattfinden, ganz nach Franziskus‘ Wunsch. (AZ)

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