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Porträt: Noel Gallagher ist ein Rüpel, Sturkopf und begnadeter Songschreiber

Porträt

Noel Gallagher ist ein Rüpel, Sturkopf und begnadeter Songschreiber

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    Der frühere Kopf der Britpop-Band Oasis und Fußballfan Noel Gallagher macht solo weiter.
    Der frühere Kopf der Britpop-Band Oasis und Fußballfan Noel Gallagher macht solo weiter. Foto: Matt Crockett, dpa

    Man kann Noel Gallagher vieles nachsagen. Er gilt als witzig und schlagfertig, aber auch als sturköpfiger Rüpel, der jeden zweiten Satz mit „fuck“ beginnt und mit seiner arroganten Art so manchen Fan verprellt. Wie kaum ein anderer verkörpert er das Klischee des schnodderigen Rockstars, der Millionen verprasst und um verbale Beleidigungen (gegenüber Ed Sheeran, Adele oder anderen Pop-Größen) nicht verlegen ist. Doch eines muss man dem ehemaligen Kopf von Oasis lassen: Er ist ein begnadeter Songschreiber. 

    Noel Gallagher wuchs in einem Arbeiterviertel von Manchester auf

    Zwar hatte der 56-Jährige angekündigt, musikalisch kürzer zu treten. Doch die Corona-Zeit habe ihm neue Freiheiten gegeben, sagte er vor kurzem im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. „Ich saß einfach mit einer Gitarre da, meistens spät nachts und dann sehr leise, die Kids waren ja im Bett, und schrieb vor mich hin. Ohne klares Ziel. Verflucht großartig.“ Heraus kam ein nachdenkliches Album, auf dem der Brite und glühender Anhänger von Manchester City über Sternzeichen oder eine dahinsiechende Liebe singt. Liegt nahe, Gallagher lässt sich gerade von seiner Frau scheiden, mit der er zwölf Jahre verheiratet war und zwei Kinder hat. 

    Ein Bild aus besseren Zeiten: Die Brüder Noel (links) und Liam Gallagher sind sich heute alles andere als nah.
    Ein Bild aus besseren Zeiten: Die Brüder Noel (links) und Liam Gallagher sind sich heute alles andere als nah. Foto: Sean Dempsey/PA, dpa

    Das war's aber auch, denn wie er selbst sagt: "Was sollte es irgendwem bringen, mein Gejammer über Persönliches zu hören?" Er blickt lieber nach vorn als zurück, in seine Kindheit, die er als mittlerer von drei Brüdern in einem Arbeiterviertel von Manchester verbrachte. Vom alkoholkranken Vater misshandelt flüchtete er sich in die Musik, brachte sich das Gitarrespielen bei und stieg in die Band seines jüngeren Bruders Liam ein. Oasis war geboren und der Britpop schuf seine größten Helden – auch wenn ihnen die Londoner Schnösel von Blur mächtig Konkurrenz machten. 

    Noel Gallagher würde gerne mal einen Filmsoundtrack komponieren

    Hits wie „Wonderwall“, „Don’t Look Back In Anger“ oder „Supersonic“ brachten Gallagher Millionen ein, die schnell wieder für Autos, Häuser und Koks draufgingen. Zu den Eskapaden kamen Streitereien mit seinem Bruder. Legendär ein Auftritt im Sommer 2009, bei dem die beiden Streithähne handgreiflich wurden. Noel verließ kurz darauf die Band und besiegelte das Ende von Oasis.

    Seitdem ist er mit den High Flying Birds unterwegs. Gerüchte über eine Oasis-Reunion räumt Gallagher immer wieder aus. Er will lieber mal einen Filmsoundtrack komponieren und ansonsten das machen, was er am besten kann: Lieder schreiben. „Ich kann mir keinen besseren Job vorstellen“, sagt er.

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