
"Anatevka" in Ulm: Jüdisches Leben nah am Abgrund

Plus Tradition und Moderne, Heiterkeit und Melancholie: In der Geschichte einer jüdischen Familie in der Ukraine sieht Regisseurin Sarah Kohrs Bezüge zum aktuellen Weltgeschehen.

Das Musical "Anatevka" thematisiert Pogrom, Antisemitismus und die schwierige Emanzipation orthodoxer Frauen. Trotzdem hat der jüdische Milchmann im zaristischen Russland um 1905 etwas Tröstliches an sich. Gunther Nickles nämlich führt als Milchmann Tevje mit großer Menschlichkeit und unerschütterlicher Heiterkeit durch diesen Theaterabend. Die Produktion, die am Ulmer Theater Premiere feierte, bleibt dem Publikum den Schlussakkord schuldig. Das Stück endet mit der Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus ihrem Schtetl und dem Aufbruch des Milchmanns ins Ungewisse.
Sinnbild für diesen kulturellen Drahtseilakt steht der "Fiedler auf dem Dach", der dem Stück im US-amerikanischen Original "Fiddler on the Roof" den Titel gibt. Weit oben auf dem Haus des Milchmanns spielt Tamás Füzesi, der erste Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters der Stadt Ulm, auf seiner Geige. Es steht für das jüdische Leben, für die jüdische Tradition. Jüdinnen und Juden lebten im Osteuropa des frühen 20. Jahrhunderts ebenso "immer mit einem Bein über dem Abgrund", sagt Regisseurin Sarah Kohrs.
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