Die Haare sind schon leicht ergraut und der Bandscheibenvorfall ist überwunden, aber der Schelm sitzt ihm immer noch im Nacken. Er kann ja auch eigentlich nur schmunzeln über die Verrücktheit, die er sein Leben nennt. Robbie Williams, geborener Entertainer und größter Popsänger der 2000er-Jahre, ist zurück. Am Mittwoch spielt er das erste von sieben Deutschland-Konzerten in Gelsenkirchen, Ende Juli steht er im Rahmen seiner Welttournee dann auch in München auf der Bühne. Und er wird sein Versprechen halten, wenn er singt „Let meeeee entertain you“. Denn er ist gekommen, um zu unterhalten.
Robbie Williams kämpft lange mit Drogen, Depressionen und Angstzuständen
Schon als Jugendlicher gibt Williams den Klassenclown, bespaßt die Gäste im Pub seiner Mutter – bis sie ihn zu einem Vorsingen anmeldet und Williams mit gerade mal 16 Jahren quasi über Nacht weltberühmt wird. Als Mitglied der britischen Boygroup Take That singt und scherzt er sich in die Herzen von Millionen Teenies, Lieder wie „Back for Good“, „Never Forget“ oder „Relight My Fire“ werden zu Hymnen der 1990er-Jahre. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten, er stürzt sich in Drogenexzesse, überwirft sich mit den Bandkollegen, 1995 verlässt er die Gruppe.
Aber Williams berappelt sich, macht alleine weiter und landet zwei Jahre später mit „Angels“ den größten Hit seiner Karriere, geschrieben ganz nebenbei bei einem Bier im Pub. Mit seinem Produzenten Guy Chambers veröffentlicht er weitere Songs wie „Feel“, „Rock DJ“ und „Supreme“, die ihn nach oben katapultieren. Er macht guten Pop, landet auch mal einen Flop und gibt sich mit einem Swing-Album als eine Art Frank Sinatra der 2000er-Jahre. Doch die Drogen, Depressionen und Angstzustände wird er nicht ganz los. Erst 2007 gelingt ihm der Entzug und er findet - nach zahlreichen Liebeleien mit Nicole Appleton, Gery Halliwell oder Nicole Kidman, die Liebe seines Lebens. Seit 15 Jahren ist er mit Ayda Field verheiratet, die beiden haben vier Kinder.
Robbie Williams: „Ich war mein ganzes Leben lang ein frecher Affe“
Williams hat einige Abstürze und Aufstiege hinter sich. „Ich bereue vieles, aber ich würde im Nachhinein nichts ändern wollen“, sagte der 51-Jährige kürzlich im Interview. Er hat zwölf Alben veröffentlicht, vergangenes Jahr erschien der Film „Better Man“, in dem Williams sein eigenes Leben seziert - im Körper eines Affen. Denn wie er sagt: „Ich war mein ganzes Leben lang ein frecher Affe.“ Für diese Art von Selbstironie lieben ihn die Fans bis heute. Die Tour war in kürzester Zeit ausverkauft, denn seinen Witz und Charme und vor allem seine markante Stimme hat Williams bei allem Auf und Ab nie verloren.
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