Das Comeback des kultigen Serienkillers Dexter, eine Romanze voller Fettnäpfchen und Oliver Masucci als Mossad-Agent: Wir stellen die interessantesten Neuerscheinungen vor, die im Monat Juli bei Streaminganbietern oder in Mediatheken starten.
Bupkis (ab 9. Juli, ZDF-Mediathek) – Peinlich? Nein, peinlich ist gar kein Begriff für das, was Pete passiert, als er sich mithilfe eines freizügigen Videos etwas vergnügen will: Er merkt leider nicht, dass seine Mutter das Zimmer betritt. Die halb-autobiografische Comedyserie „Bupkis“ über den amerikanischen Spaßmacher Pete Davidson bietet viele solche derben Scherze in Borat-Manier, aber zum Glück auch anderen Humor und etwas Gefühl. Als Pete von der tödlichen Krankheit seines Großvaters erfährt, gespielt von der „Good Fellas“-Legende Joe Pesci, will er mit dem coolen Opa noch eine gute Zeit verbringen. Doch dabei und überhaupt bei allen Versuchen, ein besserer Mensch zu sein, gerät er nur wieder in bizarre und mitunter obszöne Situationen.
Too Much (ab 10. Juli, Netflix) – Die Mittdreißigerin Jessica (Megan Stalter) hat von allem etwas zu viel: Zu viel Drama, zu viel Wut und zu viele Pfunde – sofern man gängigen Schönheitsidealen folgt. Die New Yorkerin ist in einer WG mit Oma, Mutter und Schwester gestrandet, hat einen infernalisch hässlichen Hund und wird zur wütenden Plus-Size-Furie, als ihr Freund sie wegen einer Influencerin verlässt. Auf der Flucht vor ihren Gefühlen nimmt sie einen Job in London an, wo sie den coolen Sänger Felix (Will Sharpe) kennenlernt – Beginn einer Lovestory voller Fettnäpfchen. Hauptdarstellerin Megan Stalter („Hacks“) glänzt mit dem Mut zur physischen Komik, bei der sie ihre Körperfülle wohlkalkuliert einsetzt.
Wir in der dritten „Foundation“-Staffel alles besser?
Foundation (ab 11. Juli, Apple TV+) – Die Romane von Isaac Asimov sind sowas wie das Alte Testament der Science-Fiction-Literatur. Mit der Adaption seines „Foundation“-Zyklus über den Untergang eines galaktischen Imperiums und den Wiederaufbau einer menschlichen Zivilisation hat Apple TV ein auf 80 Episoden angelegtes Mammutprojekt begonnen, das bisher noch nicht überzeugen konnte. Die Story verzettelte sich im Kleinteiligen. Kann es die dritte Staffel besser machen, deren Handlung 152 Jahre nach der vorherigen einsetzt? Immerhin beginnt sie mit einem Blutbad, das keinen Zuschauer kaltlassen dürfte: Ein mörderischer Mutant (Mikael Persbrandt) will die Macht im Universum an sich reißen und zwingt die Menschen mit seinen telepathischen Kräften zu bestialischen Grausamkeiten.
Dexter: Wiedererwachen (ab 11. Juli, Paramount+) – Für seinen Job braucht er vor allem drei Dinge: Ein scharfes Messer, eine Knochensäge und sehr viel Frischhaltefolie. Dexter Morgan (Michael C. Hall) ist der sympathischste Serienkiller der Fernsehgeschichte, immerhin tötet er ja nur Mörder, die ihrer gerechten Strafe entgangen sind. Das Original lief von 2006 bis 2013, seitdem gab es zwei Spin-Offs – und obwohl der blutrünstige Held zuletzt erschossen wurde, kehrt er nun für ein weiteres Comeback der Killersaga von den Toten zurück. Darin zieht Dexter nach New York, wo er auf einen von Peter Dinklage gespielten exzentrischen Milliardär mit dunkler Seite trifft, und wetzt bald wieder das Messer.
Nackt und ausgeraubt am Strand in „The Morning After“
The Morning After (ab 18. Juli, ARD-Mediathek) – Die junge Sängerin Nina (Amara Okereke) wacht eines morgens nackt am Strand von Kapstadt auf – ihr One-Night-Stand vom Vorabend hat sie komplett ausgeraubt. Zum Glück lernt Nina schnell zwei coole It-Girls kennen, die ihr nicht nur Klamotten leihen, sondern sie auch in ihre unkonventionelle Strand-WG aufnehmen. Als erstes rächen sich die neuen Freundinnen recht deftig an dem fiesen Kerl, der Nina beraubt hat. Humoristisch-feministische Serie über eine Generation zwischen der Lust auf Freiheit und der Suche nach einem Platz im Leben.
The German (ab 24. Juli, Magenta TV) – 1970 in einem israelischen Kibbuz, der von Holocaust-Überlebenden aufgebaut wurde: Der deutsche Jude Uri (Oliver Masucci) und seine Frau Anna (Ania Bukstein) haben hier eine Familie gegründet und versuchen, ihre grauenvollen Erfahrungen aus der Nazi-Zeit zu verdrängen und das Leben zu feiern. Als der Auschwitz-Überlebende Uri eines Tages geschäftlich nach München reist, wird er dort vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad rekrutiert, um Kriegsverbrecher wie den berüchtigten KZ-Arzt Josef Mengele aufzuspüren. Eine spannende Serie rund um ein komplexes Thema.
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