
Theater in Ulm: Dieser Kleist wird zur Gegenwart

Plus Das Theater Ulm deutet Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug" vorzüglich, gerade auch durch den Verzicht auf jedes Zeitkolorit.
Bei der Uraufführung 1808 im Weimarer Hoftheater wurde Heinrich von Kleists Parabel über Machtmissbrauch und Abhängigkeiten, "Der zerbrochene Krug", noch ausgepfiffen. Heute gilt es wegen seines brillanten Sprachwitzes und der gescheiten Zurschaustellung von Machtstrukturen als eines der besten Gerichtsstücke deutscher Sprache. Ein Stück, das viele Ausdeutungen erfuhr, von der Klamotte bis hin zum kritischen Diskurs über die Aushöhlung des Rechtsstaats.
Das Theater Ulm (Inszenierung: Jasper Brandis, Dramaturgie Christian Katzschmann) wählt für seine aktuelle Version dieses kraftvollen Stoffes eine nuancierte Palette an Stimmungen. Wenn der Vorhang sich hebt, sieht man den Dorfrichter Adam zerschlagen und blutig in einer spärlich beleuchteten Guckkastenbühne sitzen, eingeklemmt in die trostlose Architektur eines rechtwinkligen Raumes, der mal riesig und mal klaustrophobisch eng erscheint (Bühnenbild: Andreas Freichels). Spärliche eingespielte Musikfetzen aus Klassik und Moderne verdeutlichen behutsam die Wendepunkte der Handlung.
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