„Eine große Sache beim Aufwachsen war für mich mein Mund. Denn das war das, worauf alle hingewiesen haben. Und es war das, was mich anders gemacht hat“, gestand Aimee Lou Wood vor einer Woche, als sie ein Make-up-Video auf Instagram veröffentlichte. Doch die zwei großen Schneidezähne, welche die 30-Jährige mittlerweile als ihr Markenzeichen betrachtet, hielten Wood nicht von der großen Bühne ab. Mit ihrer Rolle in der äußerst beliebten US-Serie White Lotus sicherte sie sich nun ihr erstes Hollywood-Engagement – wie praktisch, dass sie hier als gebürtige Manchesterin mit ihrem markanten Akzent heraussticht.
Woods erster bekannter Charakter war die Aimee aus der britischen Fernsehserie „Sex Education“, die sie von 2019 bis 2023 spielte. Eine Rolle, mit der sich die 30-Jährige viele Fans machte - obwohl sie sich ursprünglich für eine andere Figur beworben hatte, wie sie dem Guardian mitteilte: „Aimee ist eines der beliebten Mädchen und ich hatte diesen Komplex. Ich dachte, sie würden niemanden mit albernen Zähnen als beliebtes Mädchen für eine Netflix-Serie casten.“
Ein Komplex, der laut Wood auf ihre Schulzeit zurückgeht: „Nach der Scheidung meiner Eltern ging ich auf eine Schule, an der alle vornehmer waren als ich.“ Sie sei sowohl für ihren Akzent als auch für ihre Zähne gemobbt worden. Mittlerweile als Schauspielerin erfolgreich, wollte sie diese Demütigungen nicht mehr auf sich sitzen lassen. Wood schrieb einem Mitschüler, wie sie im Guardian erzählt: „Er hat mich immer Bugs Bunny genannt. Ich habe ihm eine Nachricht geschickt und er antwortete, dass er viel darüber nachgedacht habe und sich schuldig fühle. Das war eine Befreiung. Ich würde jedem raten, mit seinen Mobbern aus Schulzeiten zu sprechen. Es besteht die Möglichkeit, dass sie jetzt Erwachsene sind, die sich dafür schämen.“
Aimee Lou Wood wurde in der Schule wegen ihrem Akzent gemobbt
Ein Lebensziel hat Wood jedoch bislang nicht erreicht: In der Jury von „RuPaul‘s Drage Race“ zu sitzen, wie sie gegenüber der LGBTQ+-Onlinezeitung PinkNews äußerte. So scheinen Glitzer, Glamour und Rebellion ganz im Sinne der jungen Schauspielerin zu sein. Mit einer für die Branche ungewohnten Authentizität und Selbstakzeptanz offenbart sie stets ihre persönliche Entwicklung, die sie mit jeder Rolle erlebt. Offen gibt sie etwa nach den Dreharbeiten zu „White Lotus“ zu: „Ich bin in meiner Identität so britisch, dass ich nicht sicher war, wie ich mit so vielen Leuten aus Hollywood umgehen sollte, die so selbstbewusst sind.“ Zudem sei sie sich sicher, niemals eine Amerikanerin spielen zu können: „Kein Amerikaner hat meine Zähne. Sie haben sie einfach nicht.“
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