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Weiße Rose: Historiker: Keine vorschnellen Parallelen zu NS-Zeit ziehen

Weiße Rose

Historiker: Keine vorschnellen Parallelen zu NS-Zeit ziehen

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    Der Historiker Kiran Klaus Patel hält an der Ludwig-Maximilians-Uni die Weiße Rose Gedächtnisvorlesung 2025. (Symbolbild)
    Der Historiker Kiran Klaus Patel hält an der Ludwig-Maximilians-Uni die Weiße Rose Gedächtnisvorlesung 2025. (Symbolbild) Foto: Sven Hoppe/dpa

    Der Münchner Historiker Kiran Klaus Patel warnt davor, vorschnell Parallelen zur Zeit des erstarkenden Nationalsozialismus vor rund 100 Jahren zu ziehen. «Die Gefahr ist nicht kleiner, es ist einfach anders», sagte Patel der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der Weiße Rose Gedächtnisvorlesung an der Ludwig-Maximilians-Universität, die er in diesem Jahr hält. «Wir müssen aufpassen, dass wir einerseits aus der Geschichte lernen, aber zugleich uns nicht den Blick verstellen lassen.»

    Vermächtnis der Weißen Rose

    «Mut und Zumutung. Die Weiße Rose in Geschichte und Gegenwart» lautet die Überschrift von Patels Vorlesung. Die Uni würdigt mit der Veranstaltung das Vermächtnis der Männer und Frauen, die als Weiße Rose Widerstand gegen die Nationalsozialisten leisteten. Viele von ihnen studierten an der Hochschule, darunter die Geschwister Hans und Sophie Scholl und ihr Freund Christoph Probst. Wegen ihrer Tätigkeit im Widerstand wurden sie und andere der Gruppe von den Nationalsozialisten zum Tode verurteilt und hingerichtet.

    Historiker Patel betonte, manche Herausforderungen der Gegenwart seien anders als in den 1930-er-Jahren. Patel hat an der Uni den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte inne. «Fake News gab es schon immer», sagte er. Was aber heutzutage mit Künstlicher Intelligenz, sozialen Medien oder dem Verfälschen von Videos möglich sei, habe keine Parallele in der damaligen Zeit. Auch die Dimensionen transnationaler Kooperationen seien viel größer.

    Optimismus statt Apathie

    Angesichts der derzeitigen Weltlage sieht Patel viele Gründe, um pessimistisch zu sein. Das Beispiel der Weißen Rose sei aber immer Anlass, Mut zu schöpfen. Die Widerstandsgruppe habe auch dazu aufgerufen, eigene Maßstäbe zu hinterfragen und die Apathie abzuschütteln. «Sie zeigt eben auch, was möglich ist», sagte der Historiker. Es müsse immer Anlass zum Optimismus geben. «Wir müssen alle daran arbeiten, nicht in Apathie und Pessimismus zu verfallen.»

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