Wenn das heute die letzte Nacht auf Erden wäre, kurz vor dem Weltuntergang, was würde sie tun? „Ich würde ein kleines Zelt in meinem Haus aufbauen“, sagt Jorinde Keesmaat. „Ein kuscheliges Zelt für mich und meine Lieben. Nichts Großes also.“ Die Antwort kommt schnell – denn das Ende der Welt ist in diesen Tagen Keesmaats Thema. Die Regisseurin aus den Niederlanden inszeniert am Staatstheater Augsburg eine Welturaufführung: „The Last Night of the World“ heißt die Oper, die der Katalane Agustí Charles als Auftragswerk für des Staatstheaters komponiert hat. Das Stück basiert auf einer Kurzgeschichte des Amerikaners Ray Radbury, aus dem Jahr 1951. Sie entstand in der Zeit des Kalten Krieges, in der Angst vor dem weltvernichtenden Atomschlag. Und heute, 2025? „Nichts scheint gelöst, nichts ist wirklich geklärt“, findet Keesmaat. Doch statt den Weltuntergang jetzt mit Chaos, Feuer und Knalleffekt auszumalen, sucht Keesmaat eher die leisen Töne in ihrer Inszenierung. Und dem Publikum will sie die Chance geben, das Werk ein kleines bisschen selbst mitzugestalten. Das verrät sie bei einem Gespräch in der Brechtbühne, vor der Uraufführung am 24. Januar.
Staatstheater Augsburg
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