Ein Ausrutscher und der Ruf ist ramponiert. Selbst Superstars können sich nicht alles erlauben, das hat Will Smith gelernt. Nach der Oscar-Ohrfeige vor zwei Jahren wurde es still um den US-Schauspieler. Er hatte dem Komiker Chris Rock auf offener Bühne ins Gesicht geschlagen, weil dieser sich über den kahl geschorenen Kopf von Smiths Frau mokierte, die an Haarausfall leidet. Die Karriere des einst so charmanten Prinzen von Bel Air und sexy Man in Black schien ruiniert.
Für sein erstes Album „Rock The House“ gewinnt Will Smith 1986 einen Grammy
Doch jetzt ist Smith zurück, nicht als Schauspieler, sondern als Rapper. „Based on a True Story“ heißt sein neues Album und der Titel scheint Programm. Die Platte sei das Ergebnis intensiver Selbstreflexion, sagte er im Interview. „Jeder Song dreht sich um einen Teil von mir, den ich erkundet habe und den ich teilen wollte.“ Der Backpfeifen-Eklat brachte den 56-Jährigen offenbar näher zu sich selbst und zurück seinen Wurzeln.

Denn Smith, der in einfachen Verhältnissen in Philadelphia aufwächst, beginnt früh zu rappen. Er ist ein ausgezeichneter Schüler, bekommt ein Stipendium für die Uni angeboten, doch er lehnt ab, will lieber rappen statt studieren und setzt sich durch. Für sein erstes Album „Rock The House“, das er mit DJ Jeff Townes aufnimmt, gewinnt er 1986 einen Grammy. Nach der zweiten erfolgreichen Platte ist die Hip-Hop-Karriere aber erst mal vorbei und die Millionen sind auf den Kopf gehauen.
Will Smith mit neuem Album: Karriereschub oder letzte Ehrenrettung?
Smith ist pleite, doch ein Manager von Warner Brothers wird auf ihn aufmerksam, erkennt sein Potenzial und will die Geschichte vom armen, witzigen Will verfilmen. Heraus kommt die Sitcom „Der Prinz von Bel-Air“, die 1990 startet und Smith in sechs Jahren international bekannt macht. Er übernimmt erste Filmrollen, der große Durchbruch gelingt ihm 1995 mit der Action-Komödie „Harte Jungs“. Es folgen Blockbuster wie „Independence Day“ und „Men In Black“, für die Smith mehrfach ausgezeichnet wird, unter anderem für den besten Filmkuss mit Vivia Fox. 2022 gewinnt er einen Oscar als bester Hauptdarsteller für „King Richard“, aber er beendet die Feier wenig ruhmvoll mit einer Ohrfeige.
Jetzt also zurück zur Musik, die den 56-Jährigen immer begleitet hat, zu einigen seiner Filme schrieb er die Songs. 20 Jahre nach dem letzten Musikprojekt erscheint sein fünftes Album. Karriereschub statt letzter Ehrenrettung? Zuzutrauen wäre es ihm.
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