Aus, Schluss, vorbei: Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr hat für den großen Zapfenstreich geprobt, der nur noch geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz verabschiedet sich. Drei Musikstücke hat er sich wünschen dürfen, die hat er laut Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit Sorgfalt ausgesucht.
Gespielt wird beim großen Zapfenstreich ein Stück von Bach
Was heißen soll, dass eine Botschaft entdeckt werden kann. Gespielt wird ein Auszug aus Johann Sebastian Bachs zweitem Brandenburgischem Konzert, das klassische Stück am Abend, das dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt gewidmet wurde, also Musik für einen Macht-Menschen. Das passt schon. Zumal Scholz in Potsdam lebt.
Scholz richtet auch eine musikalische Geste an seine Frau
Bleiben die beiden Werke der Populärmusik: Der Beatles-Song „In My Life“ ist eine Hymne ans Erinnern, an die Menschen, Dinge, Orte und Momente. Doch besungen wird auch die Liebe in der Gegenwart, die das alles übersteigt und in die Zukunft weist, der Song könnte sich auch an die Politikerin und Kanzlergattin Britta Ernst richten, eine schöne Geste.
Als drittes Stück steht Aretha Franklins Hymne der Frauenbewegung „Respect“. Und klar, der Kanzler fordert den jetzt auch für sich ein, oder? Aber erinnert das nicht kurios an den misslungenen Wahlkampf-Slogan von Scholz - „Respekt für dich“? Franklin verlangt im Song von ihrem Mister ein bisschen Respekt, sie gibt ihm schließlich ihr ganzes Geld im Gegenzug. Wenn der scheidende Kanzler diese Zeilen hört, könnte er noch einmal darüber nachdenken, ob dieser Respekt-Deal für seine Kanzler-Rolle passend ist. Er hat vier Jahre lang alle Zeit hergegeben, aber beim Geld hat es sich immer nur um die Steuereinnahmen gehandelt, die alle zahlen. Respekt also als Gegenleistung fürs staatliche Schröpfen?
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