Asylhelfer scheitern mit Sozialbüro-Antrag
Knappe Entscheidung im Windacher Gemeinderat gegen eine zusätzliche Koordinationsstelle
Bereits im Dezember hatte der Asylhelferkreis ein Sozialbüro in Windach beantragt. Damals vertagte der Gemeinderat die Entscheidung (LT berichtete). Jetzt lag der Antrag erneut vor. Und der vom Asylhelferkreis gewünschte Sozialbeauftragte, der 20 Stunden pro Woche für Flüchtlinge und Ehrenamtliche im Ort als Koordinator dienen sollte, ist nach einer langen Diskussion und einer knappen 8:8-Abstimmung Geschichte.
Der Sitzungssaal war voll, viele Besucher wollten der Diskussion lauschen. Bernhard Jentsch und Bettina Buschbeck vom Asylhelferkreis erklärten, welche Arbeit die rund 60 Ehrenamtlichen der Gemeinde seit 14 Monaten leisten. Behördengänge, Arbeitsvermittlung, Arztbesuche, Veranstaltungen zur Integration und persönliche Gespräche, das Organisieren von Dolmetschern und vieles mehr stünden täglich an, zählte Buschbeck auf. „Und es sollen mindestens doppelt so viele weitere Asylbewerber zu uns kommen – mehr Kapazitäten an Freiwilligen wird es aber nicht geben.“ Deshalb brauche man einen Ansprechpartner vor Ort, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Und Jentsch untermalte die Forderung mit einem Wortspiel: „Integration ist deine gemein(de)schaftliche Aufgabe. 90 Prozent der Integrationsarbeit wird vom Ehrenamt bewerkstelligt – darf das so bleiben?“ Besonders im Hinblick auf die Flüchtlinge, die anerkannt sind oder es sein werden und in der Gemeinde bleiben wollen, sehen die Asylhelfer Probleme: „Dann fällt die Unterstützung von Rotem Kreuz und Landkreis weg, die Leute brauchen aber Wohnungen und Jobs, das Ehrenamt ist längerfristig gefordert – da braucht es jemanden, der professionell hilft und vermittelt.“
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Die Diskussion ist geschlossen.
Es macht sprachlos, wie die Gemeinderäte "Dorfgemeinschaft DG" , "FWG Schöffelding" und "WG Hechenwang" mit vordergründigen Scheinargumenten hier ein wichtiges Anliegen der Ehrenamtlichen zunichte machen und damit den Interessen aller engagierten Bürgern und denen der Asylanden schaden.
Wenn die DG Gemeinderäte schon der Ansicht sind, dass das Sozialbüro nur "ein Tropfen auf dem heißen Stein" ist, wäre ja bei der guten Kassenlage Windachs es kein Probelm gewesen, den Antragstellern dennoch entgegenzukommen, zumal diese wohl am besten beurteilen können, wie sinnvoll das Sozialbüro gewesen wäre.
So drängt sich der Eindruck auf, dass wohl eher die "politische" Einstellung der Gegner des Antrages im Gemeinderat ausschlaggebend für deren Haltung ist, was sich u.a. in den Einlassungen von Herrn Hesse und Dr. Gebhard herauslesen lässt.
Andreas Seckelmann