
Beklemmend aktuell

Oberstufe führt „Die Troerinnen“ auf
Einen schweren Brocken hatten sich die Oberstufenschüler des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums St. Ottilien vorgenommen: „Die Troerinnen“ des antiken Dramatikers Euripides zeigen das grausame Schicksal der besiegten Frauen nach dem trojanischen Krieg und machen deutlich, welche körperlichen und seelischen Grausamkeiten ein Krieg bei allen Beteiligten hervorruft. Für die jungen Darsteller unter der Regie von Andreas Walch war das laut Pressemitteilung der Ausgangspunkt für eine ergreifende Inszenierung, die durch Charakterporträts und stimmige Dialoge in modernisierter Sprache überzeugte. Daneben wurde der Zuschauer aber auch durch den Spielort gefesselt: Auf der schwarz verhangenen Bühne war eine Arena mit Tribünen um einen echten Sandplatz errichtet, sodass das Geschehen von allen Seiten intensiv miterlebt werden konnte.
Dazu trug auch das Spiel aller Darsteller bei: Der selbstverliebte Homer (Moritz Lang) als Vermittler seiner Geschichten vor Troja, die ihren Wahnsinn und Rachegelüste ausspielende Kassandra (Antonia Rüth) oder Polyxena (Fernanda Hoffmann), die mitfühlende und sich selbst opfernde Königstochter. Bei wilden Kampfszenen und dem würdelosen Geschacher um Kriegsbeute hatten die Männer ihre Auftritte (Luis Zwölfer, Julius Weigl, Wolfgang Scheitz). Großen Applaus bekam auch Thaltybios (Jonas Holupirek), der aus dem griechischen Unterhändler, der selbstmitleidig und schmierig die Grausamkeiten den Opfern verkündete, eine Charakterstudie machte. Als dann als emotionaler Höhepunkt Luzia Praxenthaler als Andromache von ihrem Kind Abschied nehmen musste, erlebten die Zuschauer große Bühnenmomente. Und gleichzeitig erschreckte die Erkenntnis: Die alte Geschichte hat angesichts der aktuellen Kriege, der Boko Haram-Opfer in Nigeria und der vielen flüchtenden Besiegten nichts von seiner aufrüttelnden Botschaft verloren: Ein Krieg hinterlässt nur Opfer! Großer Applaus und Betroffenheit herrschte im Publikum. (lt)
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