Berufsausbildung: Azubis feilen an ihrer Zukunft

VonPeter Glowotz

Bei Maschinenbau Schuster in Denklingen sind zwölf Prozent der Belegschaft Auszubildende. Und sie werden übernommen

„Feilen ist das Erste, was du während der Ausbildung lernst“, sagt Kevin Fischer. Er steht an einer Werkbank neben einer der Maschinen in der Fertigungshalle des Maschinenbauers Schuster in Denklingen und zeigt einen sogenannten U-Stahl. „So ein Teil von Hand auf Maß feilen – da kriegst du so richtig mit, was für ein Werkstoff Metall eigentlich ist.“ Der 18-Jährige durchläuft bei Schuster eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik und befindet sich im zweiten Lehrjahr.

Das Unternehmen, das seine Maschinen in alle Welt exportiert, bildet derzeit 13 junge Menschen in den Bereichen Betriebselektronik, Industriemechanik und im Kaufmännischen aus. Damit sind etwa zwölf Prozent der gesamten Belegschaft Auszubildende, was Andreas Strobl, Geschäftsführer des Unternehmens, so kommentiert: „Wir nehmen unsere soziale Verantwortung als in der Region verwurzeltes, mittelständisches Unternehmen sehr ernst. Dazu zählt auch, jungen Menschen eine sichere berufliche Zukunft zu ermöglichen.“ Auch nächstes Jahr würden wieder sechs neue Azubis ausgebildet. In der Regel übernehme Schuster seine Azubis. Florian Rambach, Ausbildungsleiter im Bereich Industriemechanik: „Unsere Auszubildenden kennen das Unternehmen; sie sind mit unseren Produkten sowie den betriebsinternen Abläufen bestens vertraut.“ Und Torsten Wagner, zuständig für die Ausbildung der Betriebselektroniker, ergänzt: „Unsere angehenden Betriebselektroniker arbeiten eng mit den anderen Fachabteilungen zusammen.“ Das sei wichtig, um betriebsspezifische Zusammenhänge zu verstehen. Sarah Haseitl, 18 Jahre alt und Industriemechanikerin im ersten Lehrjahr, machte zunächst ein Praktikum bei Schuster. Auf die Frage, was ihr von den ersten Tagen im Gedächtnis geblieben ist, geht der Blick zu Kevin Fischer: „Feilen“, sagt sie und schmunzelt. „Aber das hat was gebracht. Du lernst, was es heißt, genau zu arbeiten.“

Landsberg Denklingen