Das Geheimnis des zweiten Baums
In dem Dorf, das zwei Kirchen hat, ist es mit einem Exemplar nicht getan.
Verwundert sieht man am Platz vor der Wolfgangskirche in Thaining am gestrigen 1. Mai jede Menge „Weiß-blau“. Von oben grüßte der Himmel, der es gut mit den Maibauaufstellern meinte, aus dem weiß-blau gestreiften Zelt duftete es schon verführerisch nach Mittagessen und ein sauber gestrichener Maibaum wird gerade mit Muskelkraft, Schwalben und jede Menge Mannerleut’ in die Höhe gestemmt. Und ja – was steht denn da noch auf dem Platz? Ein weiterer kleiner ebenfalls perfekt bemalter Maibaum. Seine Tafeln sind aber nur aus Papier und zusätzlich baumelt jede Menge Kulinarisches daran, vom Brotzeitbrettl mit Bayernwappen, Speck, Schnaps bis zum Sekt.
Die Thaininger haben zwar zwei Kirchen: Aber was hat es mit einem zweiten Maibaum auf sich? Die Idee kam den Burschen, als sie vor drei Jahren den Maibaum herrichteten. Es war noch Farbe in Blau und Weiß übrig. Sie holten ein kleineres Stangerl und malten es an, dann noch eines. Diese versteigerten sie dann auf „amerikanische Art“. So bekamen sie einen Teil ihrer Kosten wieder herein. Diese Idee wurde nun wieder aufgegriffen und nicht nur das Mini-Zunftstangerl fand einen neuen Besitzer, sondern auch sein ganzer kulinarischer Schmuck. Der Erlös kommt dem Förderverein Jugendhaus Thaining zugute. Der neue Besitzer darf sich nicht nur über einen eigenen Maibaum freuen, auch die Aufstellung ist inbegriffen.
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