Das Leben hinter Landsberger Klostermauern
Fotografin Conny Kurz gewährt interessante Einblicke in einen nahezu unbekannte Welt. Bei der Eröffnung ihrer Ausstellung zeigten sich viele Landsberger interessiert.
Interesse und Neugierde haben Conny Kurz angetrieben, klösterlichen Alltag in Bildern einzufangen. Länger als ein Jahr durfte sie die sieben deutschen und drei indischen Ordensfrauen des Landsberger Dominikanerklosters mit ihrer Kamera begleiten, lange intensive Tage und teilweise auch Nächte dort verbringen. Daraus entstand eine einzigartige Bilddokumentation, die sie nun im Altstadtsaal präsentiert. Mit ihren Fotos habe sie ein breites Spektrum christlich und sozial geprägter täglicher Arbeit dokumentiert, betonte der frühere Landrat Walter Eichner, dem Oberin des Dominikanerinnen-Klosters, Schwester Antonia freundschaftlich verbunden ist, in seiner Einführungsrede, mit der er nicht nur das soziale Engagement und zahlreiche unbürokratische Hilfen, die von den Schwestern täglich geleistet werde, sondern auch den liebevoll gestalteten, gepflegten Klostergarten hervorhob, der ihnen Kraft für ihre segensreiche Arbeit gebe und den er als Hymne an die Schöpfung bezeichnete. Neben der Familie der Künstlerin und zahlreichen Gästen, hieß er auch Doris Baumgartl und einige Stadträte herzlich willkommen. Treffend fand er das „Photografie helps people to see“, das er auf der Homepage von Conny Kurz fand, die von ihrer Neugierde auf das ihr Unbekannte erzählte, dem vagen Herantasten und der Überzeugungsarbeit bei den Schwestern, die jetzt viel Freude an der gelungenen und perfekt gehängten Ausstellung zeigten.
Ein gelebter Verzicht auf Materielles
Im gelebten Verzicht auf Materielles, durfte sie große Herzlichkeit und Lebensfreude kennen lernen und Werte, die immer mehr an Bedeutung verlören, auch das Backen eines Hefezopfes bedeute einen Wert für sie. Vieles habe sich in 172 Jahren Klosterleben geändert, beschrieb Schwester Antonia, doch „Gott lädt zur Nachfolge, nicht zur Bewunderung ein.“ Sie erzählte vom segensreichen Austausch mit den indischen Schwestern und wie lustig es mit diesen zugehe, davon konnte sich die Fotografin täglich ein Bild machen. Hausherr Stefan Jörg mit seinem VR-Team zeigte sich erfreut über die exklusive Ausstellung in vollem Haus und überreichte Schwester Antonia als Dank für ihr Wirken einen Scheck über eintausend Euro. Landrat Thomas Eichinger kam wegen eines wichtigen Termins erst später dazu, es sei ihm jedoch sehr wichtig, am Eröffnungsabend dieser besonderen Ausstellung dabei zu sein. Die Fotokünstlerin gewährt einen einfühlsamen Einblick in alle Bereiche klösterlichen Lebens, auch in einen sehr intimen, sie durfte in einem Schlafgemach fotografieren. Neben den lebensgroßen Bildern der Nonnen, gibt es zahlreiche, die diese meist gut gelaunt bei ihren vielseitigen täglichen Arbeiten zeigen, ob beim gemeinsamen Tun im Garten, im Kaninchenstall, in der Küche, beim Backen und Bügeln, auch bei der Herstellung des klösterlichen Eierlikörs. Da ist eine Nonne zu sehen, die flott auf dem Aufsitzrasenmäher sitzt, eine andere auf einer in den Baum gehängten Schaukel, eine in stiller Andacht versunken und die Schwester Oberin des Abends im Büro. Conny Kurz ist es gelungen, wunderschöne Impressionen eines facettenreichen Klosteralltags im Wechsel der Jahreszeiten vom Ostereierfärben bis zum herrlich geschmückten Christbaum einzufangen, die nicht effekthaschend gestellt wirken und den Betrachter an dieser stillen Freude am Tun teilhaben lassen.
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