Die größte Präsenz zeigte die Polizei: Am Samstagvormittag standen am Landsberger Flößerplatz 15 Rechtsextreme der gleichen Zahl von Alternativen gegenüber, die mit Vuvuzelas und Pfeifen versuchten, Reden und Musik zu übertönen. Die Polizei, alleine am Flößerplatz waren mindestens 30 Beamte und im Hintergrund agierten noch weitere Polizisten – bildete von Anfang an einen 50-Meter-Korridor zwischen den beiden Gruppierungen, es kam zu keinen Zwischenfällen.
Laut Polizeiangaben war eine Demonstration unter dem Motto „Arm trotz Arbeit – Kapitalismus zerschlagen“ von einer Privatperson angemeldet worden, als Versammlungsleiter trat der frühere NPD-Funktionär Roland Wuttke auf. Eine Gruppe von 15 Rechtsextremen kam nach 9 Uhr, breitete Banner aus und versuchte Flugblätter zu verteilen. Die meisten Passanten straften die rechten Aktivisten jedoch mit Nichtbeachtung und gingen ihres Weges.
Präsenz zeigten auch das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus, welches einen Infostand im Peter-Dörfler-Weg angemeldet hatte, und Kommunalpolitiker verschiedener Couleur. Gleich dem Regensburger Beispiel läuteten die Glocken der Stadtpfarrkirche, um die Reden zu übertönen. Der Schall der Glocken wurde aber vom Wind verweht und erreichte den Flößerplatz nicht. Erfolgreicher war da eine Gruppe von Jugendlichen, die mit Vuvuzelas, Pfeifen und Sprechchören „Landsberg Stadt hat Nazis satt“ die Reden übertönten. Laut Moritz Hartmann vom Bürgerbündnis hatte diese Gruppe sich schon öfter zu Gegendemonstrationen eingefunden.
Gegen 10.30 Uhr löste sich die Veranstaltung auf, die Rechtsextremen zogen zum Bahnhof, gefolgt von ihren Gegnern. Die Polizei hielt beide Gruppierungen auf Abstand. Am Bahnhof warteten schon die Beamten der Bundespolizei. Mit dem Zug um 11.16 Uhr verließen die Rechtsextremen Landsberg zu den nächsten Demonstrationen in Bobingen und Augsburg, die Polizei sorgte laut stellvertretendem Inspektionsleiter Michael Strohmeier dafür, dass keiner der Gegner den Zug bestieg.