
Der Kult-Blues als Geheimtipp
Dießen Blues-Fans trudeln wohl eher gemütlich ein. So jedenfalls geschah es am Freitag im "Wirtshaus am Kirchsteig", als sich die Reihen zum Konzert von "Blueswurz" nur allmählich füllten, und dies bis zuletzt auch nur halb. Doch das Publikum genoss die intime Stimmung ebenso wie die Kult-Musiker.
Tatsächlich nämlich hat Sänger Oscar "Ossi" Pöhnl einige Jahre im Dießener Bahnhof gewohnt und ist somit lokal gut bekannt. Geradezu eine regionale Berühmtheit ist Gitarrist Jürgen Schneider, der mit seiner Hauptband seit elf Jahren für Furore sorgt. "Als wir das letzte Mal mit den Stimulators hier waren, hatten wir Angst, dass die Decke durchbricht", wunderte sich Schneider über die Resonanz.
Der erste Titel passte gleich zur Stimmung. "I woaß net, wos mit mir los is, vielleicht liegt's an der Dosis", reimte Pöhnl zu einem gedehnten Rhythmus. Besser hätte man das nicht interpretieren können, denn die Stimme des gebürtigen Weidener klang reibend, widerborstig und nach rauem Leben. Umso mehr vergrößerte der Oberpfälzer Zungenschlag die "Street credibilty": So nennen Amerikaner das Auftreten eines Mannes, der ganz offenkundig schon mehrere zweifelhafte Situationen außerhalb der eigenen vier Wände unerschüttert überstanden hat. Die erfinderischen Text-Einfälle rissen nicht ab. Da wurde gleich in dreifacher Ausführung das Blues-Standardthema von der davongelaufenen Frau interpretiert - erst in einer zärtlichen, dann in einer deprimierten und zuletzt in einer wütenden Variante. Dieses Spiel mit dem Klischee gelang genauso unterhaltsam wie das Arrangement eines oberpfälzischen Zwiefachen: "I trau mit net z'haus, i hob die schwarz' Katz' dahaom."
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