Die Räuber in Zeiten wie diesen
Theater Rhabanus-Maurus-Gymnasium mit Stück frei nach Schiller
St. Otilien Eine heruntergekommene Räuberhöhle im Stil einer abbruchreifen Fabrikhalle. Leere Bierdosen, Waffen und wummernde Musik – all das mitten im sonst so idyllischen Kloster St. Ottilien. Der Theater-Profilkurs der Oberstufe des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums St. Ottilien wollte laut Pressemitteilung der Schule bewusst provozieren und fand dabei bei Friedrich Schiller und seinem berühmten Sturm-und-Drang-Drama „Die Räuber“ (1782) ein Vorbild. Dabei interessierte die jungen Darsteller, ob auch noch heute Jugendliche auf die sie umgebenden Verhältnisse ähnlich wütend und radikal reagieren wie seinerzeit Schillers Räuber auf den absolutistischen Staat und seine Unterdrückungsmethoden.
Somit präsentieren sie im gut besetzten Festsaal mit „Räuber. Wir.“ eine freie Fassung, die im Gefühlsüberschwang und in der Provokationslust den Wesenskern des Originals erfasst. In heutiger Sprache wird jetzt mit der Globalisierung, dem Kapitalismus, der Medienverdummung und überhaupt dem ganzen Gesellschaftssystem abgerechnet. Schnell gleitet die Bande, die hier von lauter wütenden Frauen gebildet wird, in die Kriminalität ab und die Inszenierung entwickelt eine mitreißende Spannung. Für die ruhigeren und psychologisch komplexen Momente sorgen die Konflikte innerhalb der Familie Moor, in der Anne-Regina Hirt als Franziska mit großer Überzeugungskraft ihre innere Not, aber auch ihre Durchtriebenheit ausdrückt. Auch in der Räuberbande entsteht bald ein Streit um den richtigen Weg. Anjuscha Nitsche als gewaltbereite Spiegel und Sara Straub als Charlotte Moor liefern sich intensive Wortgefechte und einen Kampf um die Anführerrolle.
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