
Schauspieler Heino Ferch sammelt für die Trauerarbeit in Dießen

Plus Das Ehepaar Marie-Jeanette und Heino Ferch spendet 36.950 Euro. Die kommen der ambulanten und stationären Kinderhospiz- und Trauerarbeit in Dießen zugute.
Über eine Spende von 36.950 Euro durfte sich kurz vor Weihnachten das Kinderhospiz Theotinum in Dießen freuen. Das Geld stammt aus Spenden vom Pony Cup bei den München Indoors, einem der großen, internationalen Reitevents in der Münchner Olympiahalle. Federführend war dabei Marie-Jeanette Ferch aus Dießen, unterstützt von ihrem Ehemann, dem Schauspieler Heino Ferch. Mit den 36.950 Euro erhält der Verein seine bislang höchste Einzelspende.
Wie die Großspende zustande kam
Im Büro im Klosterhof am Marienmünster erzählen Marie-Jeanette Ferch und die Koordinatorin des Theotinum Vereins und Hospizvereins Hosdiam, Irmgard Schleich, wie die Großspende zusammenkam. Bereits 2018 hat demnach die Vielseitigkeitsreiterin und Pferdezüchterin den Veranstalter von Munich Indoors, Volker Wulff, angesprochen, das Event um ein Springen mit Ponys zu erweitern. Unter dem Motto „Kinder reiten für Kinder“ beteiligten sich Kinder von neun bis 13 Jahren an einem Punktespringen, und für jedes überwundene Hindernis wurde Geld von Sponsoren in einen Topf gespendet.
Besonders viele Spenden sind für den Joker, das höchste Hindernis, das zu überspringen viel Mut und Können erforderte, eingegangen, erinnert sich Marie-Jeanette Ferch, die bereits im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt und Sponsoren gesucht hat. „Es ist ein toller Rahmen für Kinder, bei Munich Indoors zu reiten“, sagt Heino Ferch. Auch die beiden Kinder des Ehepaars waren mit dabei. Der Anlass und die Idee, wofür das Geld gespendet werden soll, haben gezündet, da sind sich die Ferchs einig, die selbst erstaunt über die Höhe der Spenden waren.
Die Idee ist ein Mehrgenerationen-Hospiz
Die Idee, die das Ehepaar Ferch mit seiner Spende unterstützt, ist ein Mehrgenerationen-Hospiz in der Region Landsberg/Ammersee. Nach der Vorstellung des Theotinum Vereins soll diese stationäre Hospiz-Einrichtung nicht nur ein Ort der Erholung für schwerkranke und sterbende Kinder und deren Angehörige, sondern auch für trauernde Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden. Daneben wolle man für schwerkranke Erwachsene mit ihren pflegenden Angehörigen einen Ort schaffen, an dem diese zur Ruhe kommen und entlastet werden können.
Das Team soll aus angestellten Mitarbeitern und eigenen ehrenamtlichen Hospiz- und Kinderhospizbegleitern und auch Trauerbegleitern bestehen. In den vergangenen Jahren hat der Verein bereits viele Häuser besichtigt und auch entsprechende Konzepte dafür entwickelt, doch die Pläne haben sich bislang jedes Mal aus finanziellen Gründen zerschlagen.
Ehrenamtliche Hospizbegleiter unterstützen das Engagement
Irmgard Schleich hat jedoch ihre Hoffnung nicht aufgegeben, denn die Dringlichkeit, dieses Hospiz in der Region zu verwirklichen, werde ihr tagtäglich immer mehr bei ihrer Arbeit bewusst. „Alle unsere ehrenamtlichen Hospizbegleiter stehen hinter der Idee“, sagt Schleich und fügt in Richtung von Heino und Marie-Jeanette Ferch hinzu: „Wir schaffen das, und Sie beide haben ein starkes Sprungbrett dafür geschaffen.“ Ideal für den Verein, so Schleich, wäre ein Haus zu erben und dieses nach den Ansprüchen der Kranken umzubauen. Wäre der Grundstein so erst einmal gelegt, würde das Projekt sicher viele Unterstützer finden. Das sieht auch das Ehepaar Ferch so und will seinerseits die Augen nach einer geeigneten Immobilie offenhalten.
Auch Kinder aus ärmeren Familien sollen Reiten dürfen
Neben der Großspende hat der Verein auch ein Holzpferd im Wert von 450 Euro sowie einen Lernkoffer „Bildung und Erziehung mit dem Partner Pferd“ erhalten. Marie-Jeanette Ferch, die der Stiftung „Pferde für unsere Kinder“ angehört, erklärt, was es damit auf sich hat: „Eltern kaufen ein Holzpferd und spenden es an eine Einrichtung für Kinder. Mit der Spende werden Initiativen unterstützt, damit auch Kindern aus ärmeren Familien das Reiten ermöglicht werden kann.“
Bereits im vergangenen Jahr hatte Heino Ferch 25.000 Euro gespendet. Damals hatte sich der Schauspieler in der Rate-Show „Wer weiß denn sowas XXL“ mit Kai Pflaume bis ins Finale durchgeraten und den ersten Preis, dotiert mit 50.000 Euro, abgeräumt. Die Hälfte ging damals an das ambulante Kinderhospiz des Theotinum Vereins.
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