Ein Schüler großer Meister
Sonderschau im Fritz-Winter-Atelier in Dießen
Als Fritz Winter in den ersten Tagen des Zweiten Weltkriegs in den Feldzug gegen Polen geschickt wurde, hatte der ideologische Feldzug der Nationalsozialisten gegen Teile der eigenen Bevölkerung längst begonnen – und richtete sich auch gegen Künstler wie ihn, der mit seiner Malerei schon früh in die Abstraktion gegangen war. Das Bauhaus in Dessau, dessen Absolvent Fritz Winter war, wurde geschlossen. Seine Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Akademie in Halle musste er aufgeben; 1937 folgte das Ausstellungs- und Malverbot. Diese Schikanen erschwerten seine Arbeit, davon abhalten ließ er sich durch sie aber nicht. Von seinem Rückzugsort Dießen aus hielt er Kontakt zu Kollegen und zu Paul Klee, der an seinem Meisterschüler ganz besonders „die fähigkeit, auf dem wege der gestaltung zu individuellem ausdruck zu gelangen“ und eine „initiale künstlerische selbständigkeit“ geschätzt hatte.
Dieses im März 1931 von Bauhausdirektor Mies van der Rohe unterzeichnete Diplom wie weitere Zeugnisse und Empfehlungsschreiben etwa von Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky zeigt die Galerie im Fritz-Winter-Atelier in ihrer aktuellen Ausstellung „100 Jahre Bauhaus Fritz Winter – ein Meisterschüler“. Weiteres Zeitkolorit erhält die Schau, in deren Zentrum nicht weniger als 44 Werke, Papier-, Kartonarbeiten und Leinwände, des Malers aus den Jahren 1931 bis 1975 stehen, durch einige Bauhausraritäten. Zu sehen ist unter anderem ein Prototyp von Marcel Breuers legendärem Wassily Armlehnsessel, noch vernickelt statt wie später in Serie verchromt und mit textiler Originalbespannung aus der Dessauer Webwerkstatt.
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