Abbruchaktion: Ein kleiner Schutthaufen aus buntem Beton

VonRenate Greil und Stephanie Millonig

Summerpark jetzt frei von Skulpturen. Bürger hatten sich im Juli fürs Entfernen entschieden

Utting Kleine bunte Betonbrocken, ein kleiner Schutthaufen und säuberlich getrennte Eisenstangen, das ist alles, was nach zwei Stunden Arbeit von der Betonskulptur „Herz“ übrig bleibt. Für viele Uttinger ein lang ersehnter Tag, für andere eine traurige Aktion: Gestern Morgen begannen weitgehend unbemerkt die Abbrucharbeiten im Summerpark. Die wenigen Spaziergänger, die am Vormittag in den Seeanlagen unterwegs waren, reagierten gelassen. In Utting kommt damit eine lange Geschichte zum Abschluss, die 2010 in einen Bürgerentscheid gemündet war: Bei 58 Prozent Wahlbeteiligung stimmten 61 Prozent gegen einen Verbleib der tonnenschweren Skulpturen im Park.

Begonnen hatte alles 1997, damals war dem Betonkünstler Bernd Dudek seitens der Gemeinde zugestanden worden, für zwei Jahre Skulpturen auszustellen. Herz, Stele und Ei fanden ihren Platz im Grün am See. Die bis 2000 verlängerte Ausstellung sorgte schon bald für eine Kontroverse: Andere Künstler wollten den Park für wechselnde Ausstellungen. Die Situation um Dudek spitzte sich zu, als der Künstler 2000 die Kündigung für seine Kunsthalle auf dem ehemaligen Dyckerhoffgelände nicht akzeptieren wollte. Er rief die Halle zur KZ-Gedenkstätte aus und handelte sich damit den Vorwurf ein, die Vergangenheit des Ortes als KZ-Außenlager zu instrumentalisieren.

Landsberg