Ein rätselhafter Mord
Das Schauspielerehepaar Bittenbinder und Braun bringt „Tannöd“ mit
Der rätselhafte, nie aufgeklärte Mordfall vor fast 100 Jahren mit sechs teilweise schlimm zugerichteten Toten auf einem Einödhof in der Nähe von Schrobenhausen beschäftigt die Menschen bis heute. Die Tat in Hinterkaifeck war Grundlage für den Roman „Tann-öd“ und einen Film mit demselben Titel. Das Schauspielerpaar Johanna Bittenbinder und Heinz-Josef Braun hat sich ebenfalls dieses Mysteriums angenommen und auf Grundlage von „Tannöd“ ein „Mord(s)spektakel mit Musik“ bühnenfähig gemacht.
Mit diesem schaurig-gruseligen Stück gastierten Bittenbinder und Braun gemeinsam mit einem Instrumentalistenquartett bei der Landsberger Kleinkunstbühne s’Maximilianeum. Und bestätigten das nach wie vor ungebremste Interesse an dem Fall: Die Veranstaltung im Saal des Landsberger Stadttheaters war so gut wie ausverkauft. Die Besucher bekamen einen düsteren Abend mit zuweilen aufblitzendem, schwarzem Humor serviert. Das fing bei der Bühnenausstattung an, setzte sich über die krätzig-schräge Musik fort und fand im Vortrag der beiden Schauspieler den dramaturgischen Höhepunkt. Leo Gmelch lieferte mit seiner Posaune tödlich tiefe, Heinz-Josef Braun suggerierte mit verschlagen-zurückhaltender Stimme unheimliche Stimmung. Der Grund war scheinbar gelegt, da hüpfte ein kleines Mädchen durch das Bild, das sich die Zuschauer im Kopf zurechtgelegt hatten: Johanna Bittenbinder liest die Aussage einer Freundin der umgebrachten Achtjährigen. Letztere kommt gleich selbst zu Wort, die letzten Lebensminuten werden geschildert. In dieser Abwechslung entwickelt sich der Abend fort. Mal klingt es heiter-tröstlich, was die beiden Schauspieler lesen, mal kriecht der Horror von der Bühne in den Zuschauerraum. Mit fantastisch wandelbarer Stimme und großer Präsenz schlüpfen Bittenbinder und Braun in die verschiedenen Rollen. Bewegung, Aktion kommt schon allein damit auf die Bühne. Bei den Musikern kommt Anno Kesting eine Schlüsselrolle zu.
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