Flugversuche vom Rand einer "Badewanne"
Landsberg/Stadl Die kräftigen Windböen an den Steilhängen bei Stadl kamen dem Landsberger Flugpionier Alois Wolfmüller seinerzeit gerade recht. An guten Flugtagen schaffte der Maschinenbauingenieur mit seinem Gleitflieger einige hundert Meter weit. Vor 100 Jahren, im Jahr 1907, wurde Wolfmüller in der Landschaft bei Vilgertshofen zum ersten fliegenden Bayer.
Und dabei sieht der schneidige Herr auf den alten Schwarz-Weiß-Fotos so gar nicht nach einem Flieger aus. Denn Alois Wolfmüller trägt weder Sturzhelm noch Fliegerbrille, sondern nur Frack, Anzug und Hut. "Damals war man sehr auf Stil bedacht, Spezialbekleidung gab es nicht. Also flogen die Pioniere in Zylinder und Frack", erläutert Josef Mayrock und grinst.
Der Kauferinger hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert und recherchiert seit einiger Zeit Informationen über Wolfmüller. "Seine Apparate waren damals Hochtechnologie", erläutert Mayrock begeistert. Auch von Wolfmüllers Flugmaschinen gibt es alte Aufnahmen. Sein erster Segelgleiter, der sogenannte "Eindecker", hatte eine Spannweite von rund 6,20 Metern und bestand aus Bambusstäben und feingewobenem Baumwollstoff. "Mit seiner Konstruktion schaffte der Ingenieur für jeden Höhenmeter zirka drei Meter Weite", sagt Josef Mayrock. Insgesamt habe Wolfmüller Flugstrecken von über 100 Metern zurückgelegt, schätzt der Kauferinger. Vorausgesetzt, der Wind stand günstig: "Um Abzuheben brauchte Wolfmüller starken Gegenwind." Für seine Flugversuche suchte sich Wolfmüller die Hänge bei Stadl aus. Eine gute Wahl, findet der Luftfahrtexperte: "Die Landschaft dort hat die Form einer Badewanne und ist frei von Bäumen oder Büschen. Egal, von wo der Wind kam, Wolfmüller konnte immer starten."
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