
Fotovoltaikanlage brennt zum dritten Mal

Diesmal wird eine Fläche von gut 100 Quadratmetern beschädigt
Landsberg Warum gerät die Fotovoltaikanlage auf dem Dach eines leer stehenden Gebäudes im Gewerbegebiet Frauenwald immer wieder in Brand? Diese Frage stellen sich derzeit nicht nur Feuerwehr und Kriminalpolizei. Gestern brannten Solarmodule zum dritten Mal innerhalb der vergangenen zehn Tage. Diesmal wurde eine gut 100 Quadratmeter große Fläche beschädigt. Die Polizei schätzt den Schaden auf 100000 Euro – mit den ersten beiden Bränden gesamt 260000 Euro.
Dachfläche verpachtet
Das Gebäude in der Emmy-Noether-Straße gehört der insolventen Firma systaic. Die Sparkasse Landsberg soll es in Auftrag des Konkursverwalters verkaufen. „Es gibt ernsthafte Interessenten“, sagt Sparkassenchef Hans Reiter. Die Dachfläche sei jedoch von systaic an ein Unternehmen verpachtet worden, das die Fotovoltaikanlage installiert hat. Daher könne die Anlage nicht ohne Weiteres demontiert oder abgeschaltet werden. Hans Reiter will sich nun beim Konkursverwalter dafür einsetzen, dass eines von beiden erfolgt.
Noch ist die Kriminalpolizei auf der Suche nach der Ursache für die Brände. Derzeit wird von einem technischen Defekt ausgegangen, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilt. Gestern meldete eine Zeuge gegen 14.30 Uhr, dass Module in Brand geraten waren. Erneut rückte die Feuerwehr aus und bekämpfte das Feuer von einer Drehleiter aus mit Schaum. Neben den Modulen wurden auch Teile der Dachkonstruktion in Mitleidenschaft gezogen. Mittlerweile dürfte eine Fläche von gut 200 Quadratmetern beschädigt sein. Über die Ursache für den Brand sind sich die Experten der Kriminalpolizei noch nicht ganz im Klaren.
Wilhelm Heisse von der gleichnamigen Solarfirma aus Landsberg sagte auf Anfrage des Landsberger Tagblatts, dass ein Kurzschluss oder ein Defekt der Module ein möglichen Grund sein könnten. Es sei möglich, einzelne Stränge der Anlage abzuschalten. Ein Strang bestehe aus rund 15 Modulen. Allerdings wäre die Gefahr dann noch nicht gebannt, weil immer noch Spannung anliege, so lange es hell ist.
Keine klassische Anlage
Offenbar, so die Information des LT, sind die Wechselrichter der Anlage bislang noch nicht abgeschaltet worden. Das wäre Aufgabe des Unternehmens, das das so genannte Indach-System auf dem Gebäude errichtet hat. Denn bei der Anlage handelt es sich nicht um eine klassische Fotovoltaikanlage, deren Module auf einer Tragekonstruktion ruhen, sondern um ein System, das Dach und Fotovoltaikanlage in einem sind. (wu)
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