Geprobte Revolution
Schwabhausen Was tun, wenn die Familie zu zerbrechen droht, weil das Oberhaupt derselben einem religiösen Eiferer verfallen ist? In Jean-Baptiste Molières Stück "Tartuffe" (frz. Betrüger), gerät die Familie ob der Blindgläubigkeit des Hausherren in immer größere Bedrängnis, ja schlittert fast in den Ruin. Zeitgemäß, das Stück wurde 1664 unter der Regierung des Sonnenkönigs, Ludwig XIV., uraufgeführt, schafft erst das Einschreiten des Königs, der als Deus ex Machina erscheint, ein Happy End. Der gutgläubige Bürger wird von der höchsten Macht im Staate geschützt, der Betrüger zur Rechenschaft gezogen und die Wahrheit brilliert.
Keine Heile-Welt-Gesinnung
In der Inszenierung der Virtuellen Companie, die das Stück im Rahmen des Theaterfestivals "Offene Grenzen" in Schwabhausen präsentiert, will sich diese Heile-Welt-Gesinnung nicht einstellen. Nachdem das Publikum durch das gesamte Stück hindurch mit dem schlauen, findigen Hausmädchen Dorine (wunderbar verkörpert durch Yasmin Afrouz) gelacht, mit der jungen, zweiten Ehefrau Elmire (durchweg überzeugend gespielt von Gabi Fischer) sympatisiert und mit Marianne, der Tochter aus erster Ehe (bezaubernd mädchenhaft dargestellt von Bettina Balk) gebangt hat, bleibt Orgon, das Familienoberhaupt, als Schuldiger stehen.
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