Glasfaserprojekt: "Wir sind die Grubenhunde"
Viktoria Horber muss nicht lange nachdenken, wenn sie nach der größten Herausforderung des zu Ende gehenden Jahres gefragt wird. "Das war die Bewältigung der Finanzkrise - der große Einbruch der Einnahmen und der Riesenbrocken an Kreisumlage mit 2,1 Millionen Euro haben uns hart erwischt, wir mussten sehr zurückhaltend haushalten", sagt die Denklinger Bürgermeisterin. Aber bei ihrem Rückblick denkt sie auch gut gelaunt an viele positive Dinge.
Zum Beispiel an schöne Feste, an die Tatsache, dass trotz des radikalen Einbruchs der Gewerbesteuereinnahmen in 2010 keine Kredite aufgenommen werden mussten. "Natürlich haben wir auch wenig investiert, nur das Allernötigste", ergänzt Horber - und ist schon beim nächsten positiven Punkt: die neuen Baugebiete. Das Epfacher ist fertig, die Straßenbeleuchtung für das Denklinger steht. "Und der Bauplatzverkauf läuft sehr gut - in Epfach sind wir bald bei 50 Prozent, in Denklingen schon bei über der Hälfte, die Gebiete füllen sich mit Familien und Neubürgern", freut sich die Rathauschefin.
Ein großes Thema des Jahres war der Wunsch nach einem neuen Vereinsheim für den VfL beziehungsweise für mehrere Vereine zusammen (LT berichtete). "Das steht immer noch im Raum und wir führen auch immer wieder Gespräche, kommen aber momentan nicht weiter, weil wir die Erwartungen finanziell nicht erfüllen können. Das lässt die Haushaltslage derzeit nicht zu." Viktoria Horber verweist darauf, dass die Gemeinde jährlich viele teure Pflichtaufgaben erfüllen und bezahlen müsse, beispielsweise für Schulen und Kindergärten. Zusätzlich gelte es, die nach dem Regelsatz vereinbarten Zuschüsse in Höhe von 20 Prozent zu erteilen - beispielsweise für die Gotteshäuser der Gemeinde. Die Epfacher Kirchenrenovierung ist soeben fertiggestellt worden, die Denklinger soll im kommenden Jahr starten. Und wenn es nach Viktoria Horber, ihrem Verwaltungsteam und vielen Bürgern geht, soll die geplante Glasfaserkabel-Erschließung endlich losgehen. Wie berichtet, steckt Denklingen hier in einer absoluten Vorreiterposition - die es laut Horber allerdings in sich hat: "Ich hoffe, dass wir da vorankommen, das ist für alle Neuland und es gibt so viele komplexe Richtlinien, gesetzliche Vorgaben etc. Wir sind mit den Vorbereitungen so weit fertig, aber die ganzen Gesetzesregelungen, zum Beispiel die der EU-Kommission, machen uns sehr zu schaffen." Man habe nicht damit gerechnet, dass das Projekt sich so kompliziert gestalten werde. "Aber als kleine Gemeinde beim Wirtschaftsministerium einen Termin zu bekommen ist viel schwieriger, als wenn eine große Stadt das möchte." Aber Viktoria Horber, die sich wünschen würde, das Glasfaserprojekt noch in ihrer Amtszeit starten zu können, ist sich sicher: "Wir sind die sogenannten Grubenhunde, weil wir die ersten sind. Alle weiteren Gemeinden werden es danach leichter haben."
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