"Hells Angels" lösen Großeinsatz in der City aus

VonJörg Heinzle

Augsburg Es hätte nicht viel gefehlt, und die Situation wäre eskaliert. Die Augsburger Polizei hat in der Nacht zum Samstag in letzter Sekunde eine Auseinandersetzung zwischen Anhängern der Motorradclubs "Hells Angels" und "Outlaws" in der Innenstadt verhindern können. Die Rocker standen sich gegen Mitternacht in der Maximilianstraße gegenüber. Mit "starkem Kräfteeinsatz" sei die Konfrontation "gerade noch verhindert" worden, sagte ein Polizeisprecher.

Bei der Augsburger Polizei blickt man mit Sorge auf die Ereignisse dieser Nacht. Es ist eine Frage, die über allem schwebt: Wollen die berüchtigten "Hells Angels" in Augsburg Fuß fassen? Der Motorradclub taucht regelmäßig in den Verfassungsschutzberichten auf. Es geht um Verstrickungen in den Drogenhandel, in Waffengeschäfte und ins Rotlichtmilieu. Zuletzt machte in Deutschland der Rockerkrieg zwischen den "Hells Angels" und den verfeindeten "Bandidos" Schlagzeilen. Im März hatte ein "Hells Angels"-Mitglied in Rheinland-Pfalz einen Polizisten erschossen.

Augsburg war in Sachen Rockerclubs bislang eher ein unbeschriebenes Blatt, heißt es bei der Polizei. Auch im Rotlichtmilieu der Stadt sei der Einfluss der Rocker gering. Ein eigenes "Charter", so nennen die Hells Angels ihre Ortsgruppen, gibt es in Augsburg bisher nicht. Die Polizei befürchtet, dass die Rocker ihren Einflussbereich auf Augsburg ausdehnen wollen.

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