Kahlschlag am Kehrgraben
Von der Gemeinde beauftragte Firma macht „Tabula rasa“. Bürgerin beklagt weitere Angriffe auf die Natur
Betroffenheit auf allen Seiten: Am Kehrgraben, einem Gebiet mit artenreicher Flora und Fauna östlich von Entraching, haben Mitarbeiter einer Finninger Agrotechnik-Firma einen Kahlschlag vorgenommen. Es wurde so massiv ausgeholzt, dass es laut Heinrich Heiß von der Unteren Naturschutzbehörde etwa 20 Jahre dauern wird, bis sich das Ökosystem am Kehrgraben annähernd wieder erholt hat. Für viele Jahre wurde damit für einheimische Vogel- und Kleintierarten und Insekten der Lebensraum zerstört. Ein fast 100 Jahre alter Holzapfelbaum, heutzutage eine absolute Rarität, Birken, Erlen mit bis zu 30 Zentimetern Stammdurchmesser, Eschen, Schlehen und Holler sind dem Kahlschlag zum Opfer gefallen – „ein paar offenbar nicht ausreichend informierte junge Burschen“ der beauftragten Firma haben, wie es hieß, am Kehrgraben „Tabula rasa“ gemacht.
Landwirt Anton Sager bewirtschaftet ein gepachtetes Grundstück östlich der abgeholzten Böschung, seine Frau hatte dort vor 20 Jahren oberhalb der Böschung Birken gepflanzt, die jetzt ebenfalls gefällt wurden. Die Sagers waren geschockt und fragten bei der Gemeinde nach. Bürgermeister Fritz Haaf erklärte, er habe von der Aktion nichts gewusst und den Auftrag so auch nicht erteilt. „Es tut einem in der Seele weh, wenn man das Ausmaß sieht“, sagte Haaf. Er habe im vergangenen Jahr mit der Firma vereinbart, dass diese „im Rahmen der Gewässerpflege nur eingewachsene Wurzelstöcke punktuell ausholzen soll, um Ausspülungen der Böschung zu vermeiden und vereinzelt Äste zurückzuschneiden, wenn sie zu weit in Wiesen und Äcker hineinragen“. Einen schriftlichen Auftrag habe es nicht gegeben, bislang seien ähnliche Aktionen immer ohne Probleme gelaufen.
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