Kommentar: Gute Arbeit wird auch belohnt
Urbanes Leben
Der frühere Dekan Thomas Rauch hatte einst in einer Feierstunde formuliert: „Landsberger denken gerne groß“. Damals blieb er die Conclusio schuldig, also die logische Schlussfolgerung aus dieser Annahme beziehungsweise Feststellung. Wäre er in der jüngsten Stadtratssitzung gewesen, hätte er vermutlich diese seine Prämisse noch einmal überdacht. Denn eines wurde am Mittwochabend nach drei Stunden nicht-öffentlicher und dreieinhalbstündiger öffentlicher Sitzung überdeutlich: einem Teil der Stadträte geht es in erster Linie offenbar nicht um das große Ganze, nicht darum, mit dem Urbanen Leben am Papierbach eine Vision eines lebendigen und innovativen Quartiers zu verwirklichen, ein Stadtviertel in der Größenordnung einer kleinen Gemeinde und damit auch ein Jahrhundertprojekt – nein, es geht allzu oft nur um die Durchsetzung eigener, kleinlicher Interessen.
Da hat zum Beispiel doch glatt ein Gutachter, also ein erklärter Fachmann, festgestellt, dass ein zur fußläufigen Nahversorgung gewünschter Drogeriemarkt am Papierbach keinerlei Auswirkung auf den jenseits des Lechufers liegenden Einzelhandel und denn dortigen Drogeriemarkt haben wird. Der Stadtrat, oder genauer die Landsberger Mitte, die UBV und die Grünen wissen es besser. Also weg damit, schließlich hat man ja die Mehrheit. Dabei ist man nicht ehrlich. Henrik Lüßmann versicherte treuherzig, dass er garnicht gegen den Markt sei, nur gegen die Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern. 300 täten es doch auch. Lüßmann weiß genau, dass sich für die Größe kein Interessent finden lässt. Gleichzeitig entpuppt er sich als fröhlicher Baumeister und beantragte die Wettbewerbs-Architektur des Bauwerks zu verändern – was den nächsten Profi, den Wettbewerbsgewinner und Geschäftsführer des Büros Morphologic, Michael Gebhard, auf die Palme bringt. Seine Arbeit werde zerpflückt, von Menschen, die keine Ahnung hätten und er bekomme kein Rederecht. Da könne er genauso gut gehen, was er auch tat.
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