Landsberger Ufermauer: Warum jetzt ein Aufschrei?
Die Sanierung der Landsberger Ufermauern ist nötig, damit sie auch das nächste Hochwasser überstehen. Soweit sind sich im Landsberger Stadtrat offensichtlich alle einig. Auch den meisten Bürgern dürfte das Vier-Millionen-Projekt einleuchten. Etwas seltsam mutet deshalb der derzeitige Aufschrei über die Sperrung der Zugänge zum Wildpark vom Klösterl aus und über den Campingplatz an. Seltsam vor allem die Diskussion, ob man schon im Vorfeld darüber informiert war, dass die Sperrung mehr als vier Wochen dauern könnte. Jedem dürfte klar gewesen sein, dass es sich um eine Großbaustelle handeln wird und dementsprechend mit Behinderungen zu rechnen ist. Jedem Bürger und jedem Stadtrat sei zugestanden, dass er beim Wasserwirtschaftsamt anfragt, ob es nicht auch anders geht und ob Klösterl und/oder der Weg von Süden her zumindest an den Wochenenden geöffnet wird. Aber dieser Aufschrei?
Es müssten einige Fragen geklärt werden
Betrachten wir die Sache nüchtern: Der Wildpark ist während der Bauphase zugänglich, und zwar über den Eselssteig und die Villgradter Schlucht. Für Menschen, die eingeschränkt mobil sind, ist er damit nicht erreichbar – für den Zeitraum von sechseinhalb Monaten. Will man ihnen zumindest an den Wochenenden den gewohnten Zugang ermöglichen, muss die Uferstraße, auf der Lkw tonnenweise Kies zum Bau des Plateaus gefahren haben, so hergerichtet werden, dass sie sicher begehbar ist. Das heißt: Es wird Geld dafür ausgegeben, dass alle Erholungssuchenden den Wildpark wie gewohnt erreichen können. Die Frage wird also sein, ist es technisch und versicherungsrechtlich möglich, wie viel kostet es, übernimmt die Stadt oder das Wasserwirtschaftsamt die Kosten und ist es die Sache angesichts einer sechsmonatigen Beschränkung wert. Das gilt es dann zu diskutieren.
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