
Landsberg: Eine tierische Geschwistersuche nach 15 Jahren

Plus Den Geburtstag ihrer Hündin Jessy nimmt die Landsbergerin Annegret Mair zum Anlass, nach den zwölf anderen Welpen aus dem Wurf zu suchen. Wie viele von den Mischlingshunden heute noch leben.

Es ist ein Foto, das nicht nur ausgemachten Hundefreunden das Herz erwärmt: Aufgereiht nebeneinander sind acht der 13 süßen Welpen zu sehen, die im Jahr 2006 in Petzenhausen geboren wurden und alle aus einem Wurf stammen. Eines der Hundebabys hat damals Annegret Mair aufgenommen. Sie hat sich nun im Internet auf die Suche nach den Besitzern der anderen Hunde gemacht.
Im sozialen Netzwerk Facebook schreibt sie: „15 Jahre sind nun die 13 Welpen auf der Welt. Unsere Jessy ist eine davon und wir würden gerne erfahren, wer noch alles sich daran erinnert und wie viele von den Hunden es noch gibt.“ Sie muss nicht lange warten, bis sie erfährt, dass auch Michael Kemény, Inhaber eines Abschleppunternehmens in Landsberg, einen der Schäfer-Bernersennen-Mischlinge aufgenommen hat und seine Kimba ebenfalls das stolze Hundealter von 15 Jahren erreicht hat.

Kemény erinnert sich noch gut an damals, als er durch einen Artikel im Landsberger Tagblatt auf den großen Wurf aufmerksam wurde. „Ich habe es gelesen und dachte mir, bei so vielen Welpen ist bestimmt einer für uns übrig. Ich hatte auch sofort einen Favoriten, den Welpen mit den zwei hellen Punkten im Gesicht in der Mitte des Fotos.“ Als er bei der Hundebesitzerin in Petzenhausen ankam, sei dort „alles voller Hunde“ gewesen, erinnert sich der 58-Jährige.
Einige Hunde wechselten nach dem LT-Bericht den Besitzer
Die Hundebesitzerin sagte unserer Zeitung damals, dass der Wurf geplant gewesen sei, nicht aber die große Zahl an Tieren. „Fünf Welpen hätten auch gereicht“, kommentierte die Frau die Geburt. Und es kam noch ein weiteres ungeplantes Ereignis dazu, wie aus dem damaligen Bericht hervorgeht: Es war draußen sehr kalt und es gab zudem ein Hochwasser, weswegen die 13 kleinen Hunde nicht im Freien bleiben konnten, sondern im Haus lebten. „Morgens ist im Wohnzimmer Chaos und abends muss ich im Schlafzimmer fernsehen, weil die Tiere die Couch für sich eingenommen haben“, erzählte die Petzenhauserin damals.
Während Michael Kemény 2006 auf dem Grundstück zu der Besitzerin weiterlief, kam seine Familie nicht weit. Ein Welpe stolperte auf seine Frau zu und sie nahm ihn auf den Arm. „Ich habe der Besitzerin dann den Zeitungsausschnitt gezeigt und gesagt, dass ich gerne den Hund in der Mitte möchte. Sie hat dann auf den Hund gezeigt, den meine Frau auf dem Arm hatte.“

Die Familie hatte zuvor schon einen Hund. Weil Lucy aber bereits sehr alt war, holten die Keménys Kimba zu sich, die ihrer Mutter vom Aussehen ähnelt. Der Unternehmer bezeichnet Kimba als „hundertprozentigen Glücksgriff“. Der Schäfer-Bernersennen-Mischling durfte sich von Beginn an frei auf dem Hof bewegen und habe von Lucy gelernt, was erlaubt sei und was nicht. Es gebe auch eine Kuschelecke für die beiden Hunde im Firmensitz, verrät der 58-Jährige. Kimba, die ein liebes und gemütliches Wesen habe, nutze das gerne, sagt Michael Kemény. Vorbei sei es mit der Gemütlichkeit aber, wenn er abends den Schlüssel der Firmentür umdrehe. „Unsere Hunde sind lebende Alarmanlagen. Das ist aber nichts, was wir ihnen antrainiert haben. Als würden sie sagen, jetzt ist keiner mehr im Büro, deswegen sind wir jetzt die Chefs.“ Kimba sei zwar nicht mehr so fit wie früher, für ihr Alter aber noch gut beieinander, sagt der Unternehmer.
Durch ihre Pferde kam Annegret Mair zu ihrer Hündin
Sehr glücklich mit ihrer Entscheidung, eines der 13 Hundebabys zu sich nehmen, ist auch die Landsbergerin Annegret Mair. Sie kam aber eher zufällig zu ihrer Jessy, was mit der anderen großen Leidenschaft der Familie, den Pferden, zusammenhängt. „Der Besitzer des Stalls, in dem unsere Pferde stehen, ist auch der Besitzer des Rüdens, der die Hundemutter gedeckt hat. Der Mann wollte den Welpen aber nicht und wir haben uns sofort in sie verliebt.“
Jessy kommt optisch nach ihrem Vater. Sie lebt bei Annegret Mairs Tochter und dem Schwiegersohn in Erpfting. Wenn die beiden, die im Schichtbetrieb arbeiten, sich nicht um die Hündin kümmern können, springt Annegret Mair ein. Jessys Naturell beschreibt sie als „sehr gemütlich“. Eines sei dem Schäfer-Bernersennen-Mischling früher aber immer ganz wichtig gewesen: „Wenn die Pferde auf einer Rennbahn einen Sieg eingelaufen hatten, wollte sie immer unbedingt mit zur Siegerehrung“, erinnert sich die 65-Jährige und schmunzelt.
Inzwischen hat sich über Facebook auch noch eine weitere Besitzerin bei Annegret Mair gemeldet, deren Mischling immerhin über 14 Jahre alt wurde. Die 65-Jährige freut sich, dass einige der anderen Hundebesitzer auf ihren Aufruf reagiert haben. „Vielleicht klappt es ja irgendwann sogar noch mit einem Familientreffen.“
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