Hoffen auf eine friedliche Zeit
In Landsberg ist man entsetzt über den Anschlag in Berlin. Viele haben Verwandte und Freunde dort.
Es ist ruhig um 17 Uhr auf dem Landsberger Christkindlmarkt. Allerdings geht der Hauptbetrieb erst viel später los. Angst vor einem Anschlag haben die Menschen nicht, aber sie sind betroffen. „Man ist entsetzt über diese Tat“, so Bärbel Wolf-Riedrich. „Zum ersten Mal war ich auch über Facebook froh. Denn viele Freunde leben in Berlin. Unter anderem der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz. Und ich war sehr froh, als er postete: „Ich bin in Sicherheit.“ Es sei wichtig schnell zu erfahren, wo sich Freunde befinden und ob etwas passiert ist.
Gleich drei Kinder von LT-Redakteur Dieter Schöndorfer leben derzeit in Berlin-Charlottenburg, nur wenige Gehminuten vom Ort des Anschlags entfernt. Der jüngste Spross David, in Landsberg durch Auftritte unter anderem beim Elinor Holland Kunstpreis bekannt, hatte am Montagabend Dienst an der Deutschen Oper in Berlin, etwa zwei Kilometer von der Friedrich-Wilhelm-Gedächtniskirche entfernt. „Hänsel&Gretel“ von Engelbert Humperdink stand auf dem Programm, die Oper wie so oft nahezu ausverkauft. „Wir haben nach der Aufführung noch die Vertragsverlängerung von Generalmusikdirektor Donald Runnicles an der Oper gefeiert, als die ersten Nachrichten vom Anschlag eintrafen.“ Vor allem machte sehr schnell das Gerücht die Runde, dass sich einer der Lastwagenfahrer noch durch Charlottenburg bewegt, die Polizei schloss weitere Anschläge nicht aus. Das Gerücht bewahrheitete sich nicht, dennoch war die Stimmung am Boden: „Es ist halt schon etwas anderes, wenn man die Dinge im Fernsehen sieht und nun so nah dran ist am Geschehen.“ Erst vor ein paar Tagen war der 25-Jährige noch auf dem Weihnachtsmarkt gewesen, schräg gegenüber liegt das Zoopalastkino, das er regelmäßig mit seinem Bruder besucht. Noch auf dem Heimweg, den der junge Klarinettist wie immer mit dem Fahrrad zurücklegte, bot sich ihm ein gespenstisches Bild: „Leute waren kaum zu sehen, dafür rasten überall Streifenwagen der Polizei mit Blaulicht durch die Straßen.“ Gestern, einen Tag später, war David Schöndorfer bereits auf dem Rückweg in den Heimaturlaub nach Bayern. Am stark frequentierten Bahnhof Gesundbrunnen, so erlebte er mit, war die Präsenz der schwer bewaffneten Sicherheitskräfte – und nicht nur dort – noch einmal erhöht worden.
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