Die eine große und perfekte Lösung in Sachen Verkehr gebe es nicht für Landsberg . Davon ist Felix Bredschneijder, OB-Kandidat der SPD , überzeugt. „Ich möchte mich nicht hinstellen und sagen, wir finden eine große Lösung, aber ich habe die Probleme verstanden.“ Und Bredschneijder hat auch einige Ideen für Lösungsansätze . Dabei geht es ihm immer darum: „Ich will niemandem das Auto verbieten, aber wer darauf verzichten möchte, der soll auch gut darauf verzichten können.“
Hinterer Anger, Vorderer Anger, Schwaighof-Kreuzung, Parkplätze in der Innenstadt , Stadtbus – in Landsberg gibt es einige drängende Probleme, deshalb sieht der SPD-Kandidat den Verkehr auch als das Thema, das „ein bisschen Schwung in den Wahlkampf reinbringt“.
Bewegung darf es auch in der Altstadt geben
Fest steht für Bredschneijder, dass er den Verkehr nicht komplett aus der Innenstadt verbannen möchte. „Aufenthaltsqualität bedeutet für mich, dass Ruhe und Bewegung aufeinandertreffen, beispielsweise wenn man in einem Straßencafé sitzt.“ Deshalb sieht er auch den Vorderanger noch nicht als Fußgängerzone. „Baulich lässt sich da sicher etwas machen, indem man die Fußwege verbreitert und Haltezonen statt Parkplätze einrichtet“, so lautet seine Vorstellung.
Parkplätze in der Innenstadt sind überhaupt ein Thema. Derzeit gibt es in der Herkomerstraße nur Haltezonen, doch beispielsweise vor dem Ärztehaus könnte sich Bredschneijder auch Kurzzeit-Parkplätze vorstellen. Wobei man in diesem Fall abklären müsste, ob es dadurch wieder verstärkten Parkplatzsuchverkehr in der Innenstadt geben würde.
Statt im Süden im Norden?
Ein heißes Eisen ist auch die von Landrat Thomas Eichinger wieder ins Gespräch gebrachte Südumgehung für Landsberg . Bredschneijder sieht diese eher als Entlastung für die Autobahn, „das würde dann aber wieder den Verkehr in die Innenstadt reinziehen“. Doch ganz abgesehen davon sei diese in keiner Weise verwirklichbar. „Würde man in Höhe Zehnerweg über den Lech gehen, käme man im Wildpark raus, das ist für mich eine Katastrophe.“ Weiter im Süden, etwa beim Tierheim, sei es aber nicht möglich, da man hier das Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes benötige. „Zum einen gehört es uns nicht und wird uns auch nie gehören, zum anderen ist es nationales Naturerbe. Da wird man nie eine Straße bauen können.“
Interessanter wäre für ihn die Variante, im Norden, zusätzlich zur Autobahn, eine Umgehung zu schaffen. „Das könnte für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer interessant sein.“ Denn es sei keine Frage: Von West nach Ost würde gerne die Autobahn als Umfahrung genutzt – der Rückweg führe die meisten Autofahrer aber durch die Stadt, beziehungsweise den Hinteren Anger. „Da könnte man eine interessante Alternative schaffen.“
Busfahren muss einfacher werden
Die könnte auch durch den Stadtbus kommen. Bredschneijders Vorstellung: „Man könnte Expresslinien einführen. Und zwar von Ost nach West, also Krankenhaus und Fachmarktzentrum sowie Süd – Nord, etwa Obere Wiesen bis Kaufering Bahnhof.“ Diese würden im Zehn-Minuten-Takt bedient, die vier Quartiere, die dadurch entstehen, könnten mit kleineren Bussen abgefahren werden, um die Haltestellen der Expresslinien zu bedienen. „Busfahren muss so einfach werden, dass ich nicht mehr nachdenken und rechnen muss, wann der Bus fährt.“
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Ausgesprochen spannend sieht er auch die Entwicklung durch das Baugebiet Urbanes Leben am Papierbach. Über die weitere Entwicklung des Gebiets – ob eine Kulturhalle mit 400 oder 600 Plätzen entsteht, ob ein Hotel oder ein Boardinghouse entsteht, gebe es zu wenig Infos. Was den Verkehr betreffe, sei seine einzige Info: „Es ist machbar.“ Von der anfänglichen Begeisterung über dieses Bauprojekt sei nichts mehr vorhanden. „Was hier passiert, ist fatal. Die Stadt wird von den Entwicklungen vor sich hergetrieben.“
Eine Einbahnstraße auf Dauer?
Zum neuralgischen Punkt wird deshalb auch die Schwaighof-Kreuzung werden. „Meine ersten Informationen lauten, dass eine Ampelschaltung dort aufgrund der versetzten Straßen nicht möglich ist.“ Aktuell, wegen der Baustelle des Lechstegs, gebe es wegen der Einbahnregelung dort kaum Probleme – vielleicht, so Bredschneijder, müsse man eine ähnliche Regelung auch in Zukunft überdenken.
Was den Lechsteg betrifft, kann er sich durchaus auch eine Fortführung per Lift den Schlossberg hoch vorstellen. „Ich finde die Idee brillant, wenn der Weg in die Innenstadt interessant ist, lasse ich gerne mein Auto auch etwas außerhalb stehen.“ Dann müssten dort aber auch Parkplätze vorhanden sein.
Was Felix Bredschneijder sonst noch wichtig ist
Auch wenn das Thema Verkehr sicherlich ein Schwerpunkt sein würde, wenn er die OB-Wahl gewänne, stehen auf seiner Liste die Themen Wohnen und auch die Vereine ganz oben. Der Sportreferent sieht gerade die Sportvereine als „wichtiges integratives Element“ für alle Neubürger. Auch hier müsse einiges getan werden – beispielsweise was die Hallenzeiten betreffe.
Felix Bredschneijder

- Geburtstag: 7. Februar 1978.
- Partei: SPD
- Politischer Werdegang Mit 18 in die Partei eingetreten, zu Schulzeiten Mitglied im Landsberger Jugendbeirat, Stadtrat seit 2014.
- Ich will OB werden, weil ich manchmal befürchte, dass wir dieses wunderbare Landsberger Lebensgefühl verlieren können. Das „Wir“ muss wieder stärker werden, das möchte ich erreichen.
- Wenn ich gewählt werde, will ich mich vor allem um diese drei Dinge kümmern: Eigener städtischer Wohnungsbau, die Infrastruktur für die Vereine verbessern (und das Erhalten des Niveaus wird schon schwierig genug), städtische Infrastruktur und dabei besonders: Beim ULP retten, was zu retten ist …
- Meine größte Stärke Kommunikation. Ich will verstehen und kann verständlich sein. Ich habe gern eine Meinung und respektiere die von anderen. Das habe ich im Beruf gelernt: Nur wenn ich genau zuhöre und das Problem verstehe, kann ich eine richtige Lösung entwickeln.
- Meine größte Schwäche Im Wahlkampf : zu ehrlich. Ich antworte immer direkt und aufrichtig auf Fragen. Manchmal wäre bestimmt ein „ich nehme das mal mit“ schlauer. Ansonsten: Ninos Pizza aus dem Schafbräu