
Wo kommt eigentlich der Panther her?


Mit der Bronzeplastik im Inselbad könnte aktive Geschichtsforschung betrieben werden, die Spaß macht und spannend ist
Kann der Panther Sünde sein? So lautet der Titel einer Podiumsdiskussion, die sich mit der Bronzeplastik beschäftigt, die in Landsberg so bekannt ist wie keine andere: Der Panther – der früher am Mutterturm und nun seit vielen Jahren im Inselbad steht. Die Diskussion am 9. April, ab 19 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamtes will die Rätsel um die Katze lösen.
Denn keiner weiß genau, wie er eigentlich nach Landsberg kam, einzig sein Schöpfer steht inzwischen fest, es ist ein Künstler namens Fritz Behn. Zahlreiche Spuren gibt es und sie alle werden von Jugendlichen gemeinsam mit dem Verein KunstBauStelle verfolgt. „Ein spannender Krimi“, sagt Wolfgang Hauck, Künstler und der Chef des Kulturvereins. Sein Ziel ist unter anderem die Organisation und Durchführung von Projekten, in deren Mittelpunkt die Förderung und Fortbildung kunstinteressierter Jugendlicher steht.
Hauck will nicht nur Kunst schaffen, sondern auch, dass Leute aktiv daran beteiligt werden und gemeinsam etwas schaffen. Das ist ihm mit der Gruppe „Die Stelzer“ oder das erfolgreiche Projekt „Türkenmariandl“ schon gelungen. Erstmals war er mit elf Jahren aktiv. „Damals habe ich eine Umfrage zu einem Abenteuerspielplatz in meiner Heimatstadt gemacht und sie dem Stadtrat vorgelegt.“ Zivilgesellschaftliches Engagement sei immer politisch und man könne mit diesen Themen Einfluss auf die Stadt nehmen. Am kommenden Samstag (zwischen 10 und 12 Uhr) wird er mit Mitgliedern der KunstBauStelle in Landsberg Nachbildungen des Panthers in der Innenstadt aufstellen. „Ich hoffe, wir erfahren hier noch einiges zum Thema, aber das Ganze ist auch wirklich spannend. Der Panther löst bei vielen Menschen Emotionen aus, denn fast jeder hat eine Erinnerung an seine Kindheit, die mit ihm verbunden ist“, sagt Hauck. Der Panther ist jedoch nur eines von vielen Projekten der Kunstbaustelle.Beim Türkenmariandl (hier befragten Jugendliche Gastronome, die aus dem Ausland kamen, nach ihrer Geschichte) wird es weitere Facetten geben und gemeinsam mit der Mittelschule neue Projekte starten.
Bereits am 17. März startet in der Säulenhalle eine Ausstellung mit dem Namen „Der rote Faden“. Hier werden die Ergebnisse eine Mitmachprojekts aus dem letzen Jahr gezeigt. Was kann man alles mit Ein-Euro- Artikeln Kreatives schaffen? Neue Ideen gibt es aber auch schon. Aus Alt mach Neu ist eine davon, bei der man wohl in einer öffentlichen Nähwerkstatt am Hellmairplatz gemeinsam kleine Kunstwerke aus Alltäglichem schaffen kann. Natürlich ist auch ein Beitrag zum Dominikus-Zimmermann-Jahr geplant. „Architectus Lucis“ wird im Oktober ins Leben gerufen. Zwei Künstler aus Holland werden versuchen die Ideen (vor allem die Lichtführung) in der Architektur Zimmermanns in ihre Arbeiten aus Kartonagen nachzubauen – und Neues zu kreieren. Der Veranstaltungsort steht noch nicht fest, allerdings werden alle Bauten nachher wieder zerstört. „Ich das ist Teil des Projekts“, so Hauck. Als weiteres Projekt ist die direkte Begleitung von Jugendlichen an der syrischen Grenze geplant. Hauck und seine Kollegen bilden hier Trainer aus (LT berichtete), die sich mit Kindern beschäftigen.
In einer Artikelserie, die am Samstag startet, befasst sich auch das LT mit der Vergangenheit des Panthers.
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