Landsberger will seinen VW wieder loswerden
Der Dieselskandal beschäftigt auch das Augsburger Landgericht. Dort gibt es inzwischen rund 250 offene Verfahren. Auch Reinhold Bauer aus Landsberg hat geklagt. Ende des Jahres verjähren viele Ansprüche.
In Landsberg ist Reinhold Bauer eine Eishockey-Legende. Nicht nur als Spieler und Trainer beim EV Landsberg, auch in der Nationalmannschaft hat Bauer gespielt und gekämpft. Auch gegen große Gegner. Vor dem Augsburger Landgericht kämpft er derzeit juristisch gegen ein anderes Schwergewicht. Bauer, 68, hat den Volkswagen-Konzern verklagt. Er fühlt sich betrogen, weil er ein Auto gekauft hat, das vom Diesel-Skandal betroffen ist. Deshalb will er den Kauf rückgängig machen. Reinhold Bauer sagt: „Ich bin enttäuscht. So was hätte ich einem deutschen Markenhersteller niemals zugetraut.“
Zahl der Klagen erreicht Rekordstand
So wie Reinhold Bauer ziehen derzeit viele Volkswagen-Käufer, deren Fahrzeuge in der Abgas-Affäre eine Rolle spielen, vor Gericht. Am Augsburger Landgericht gibt es deshalb einen Rekordstand, was die entsprechenden Klagen angeht. Rund 250 offene Verfahren seien derzeit anhängig, sagt Gerichtssprecher Christoph Kern. Ende Februar waren es noch 150. Die meisten Klagen richten sich gegen VW. Es gibt aber auch einige Fälle, in denen Käufer der Marken Audi und Skoda eine Rückabwicklung ihres Kaufvertrags erstreiten wollen. Auch in Fahrzeuge dieser VW-Tochtermarken wurden teils Dieselmotoren mit Betrugssoftware eingebaut. Die Manipulations-Technik sorgte dafür, dass die Autos auf dem Prüfstand bessere Abgaswerte hatten als bei normalen Fahrten auf der Straße.
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