Helmut Glatz ist tot
Der Landsberger Autorenkreis verliert „sein lächelndes Gesicht“
Helmut Glatz ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Der Landsberger Autorenkreis verliert damit sein lächelndes Gesicht: „Sein Kernanliegen, möglichst viele Mitmenschen für das Schreiben zu begeistern, mündete im Jahre 2004 in der Gründung dieses Kreises, der heute fester Bestandteil des Landsberger Kulturlebens ist“, heißt es in einem Nachruf.
Die zwanglose Atmosphäre bei den Lesungen ermutigte viele, vom Zuhörer selbst zum Schreibenden zu werden. Spannungen aller Art glich Helmut Glatz, der ehemalige Rektor der Grundschule Penzing, durch seine besonnene Art mühelos aus. Übergab er auch vor einigen Jahren die organisatorische Leitung an Max Dietz und später an Monika Sadegor, so blieb er doch bis zum Ende der Kopf des Kreises. Daneben oblag ihm auch die bayerische Repräsentanz der Gesellschaft der Lyrikfreunde bis 2020. Mehr als 30 Bücher sind Zeichen seiner unermüdlichen Schaffensfreude. Sie hat ihm über Landsberg hinaus einen hohen Bekanntheitsgrad eingebracht. Mit hintergründigem Humor entführen seine Werke Leser aller Altersgruppen an magische Orte wie etwa das „Widiwondelland“. Seine tiefsinnigen Gedichte und Geschichten regen zum achtsamen Umgang mit Sprache, Mensch und Natur an. Literarische Fantasien verwandelte er bildstark in dreizehn Theaterstücke für die Bühne, die er gleich mit ins Leben rief. Für sein kulturelles Engagement ehrte ihn die Stadt Landsberg 2012 mit der Dominikus-Zimmermann-Rocaille in Silber. Am markantesten war wohl seine unermüdliche Aktivität, eine ausgeprägte kreative Unruhe. Immer war sein wacher Geist in Bewegung. Ein neugierig offener Mensch, der klug kombinierte und einfach alles annahm, was durch ihn hindurch aufs Papier floss. Während „unkreativer“ Tätigkeiten skizzierte er ganz nebenbei jene „Kritzelbilder“, die viele seiner Bücher zieren – auch sie stets heiter, denn er wusste: „Das Ernste kommt von ganz allein, das müssen wir nicht herbei schreiben.“
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