Funkstunde als Hörvergnügen
Ein Kleinod in einem Bauernhaus: Konzerte in einem privaten Funkhaus
An einer schmalen, steil abfallenden Gasse in Penzing, in einem ehemaligen Bauernhaus ist ein Kleinod versteckt, das kaum jemand im Ort bekannt ist. Dort ist die „Funkstunde “ beheimatet, das ist quasi ein kleines Funkhaus mit analoger Tontechnik. Und nicht nur das: Johannes Brüning lädt auch immer mal wieder zu Konzerten ein, stets mit dem Hintergedanken, die Musik mit analoger Technik aufzunehmen. Mittlerweile gibt es im Haus einen Konzertraum, der dank professioneller Ausstattung eine hervorragende Akustik hat.
Besucher des jüngsten Konzerts, die meisten davon waren, wie an den Autokennzeichen in der nähe des Hauses unschwer zu erkennen war, aus Österreich oder der Schweiz angereist, konnten sich davon überzeugen und perfektes Hörvergnügen genießen. Zu Gast waren Ana Topalovic (Violoncello) und Pierre Doueihi (Klavier). Die Cellistin präsentierte sich zu Beginn mit vier Sätzen aus der C-Dur Suite für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach. Bereits hier wurde deutlich, welch hervorragende Musikerin die in Wien lebende Cellistin ist. Weicher und doch kräftiger Bogenansatz, schlanker, gleichmäßiger Ton von höchster Präzision waren Hauptmerkmale der unprätentiös auftretenden Solistin. Das folgende Hauptwerk des Konzertabends entsprach einem lang gehegten Wunsch von Johannes Brünning: Die Sonate für Cello und Klavier in g-moll von Sergei Rachmaninoff ist ein nicht allzu häufig gespieltes, expressives Werk, das im kammermusikalischen Rahmen der Funkstunde besonders gut zur Geltung kam. Natürlich lag es auch an den beiden Interpreten, die der Sonate Gefühl genau im richtigen Maß angedeihen ließen. Pianist Pierre Doueihi agierte eher zurückhaltend, beschränkte sich meist auf perfekte Technik und sauberes Zusammenspiel. Ana Topalovic hingegen zeigte in Mimik und mit ihrer Körpersprache, was der Komponist, was auch sie mit der Musik ausdrücken will. Das alles wirkte unpathetisch, unaufgesetzt - ihr Körper spiegelte einfach nur die Mu Mit Beginn des ersten Satzes bereits, einem dunkel gefärbten Thema voller Geheimnisse, umgarnt von kapriziösen Tonfolgen am Klavier, nahmen die beiden Musiker das Publikum mit auf eine Reise zurück in die Hochzeit der Romantik. Das Cello ausdrucksstark, hinreißend schmachtend und doch jeden einzelnen Ton mit höchster Präzision freigebend - es ist Ana Topalovic zu verdanken, dass Perfektion sich mit Gefühl verbinden konnten.
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