Pro Stockwerk ein Zimmer
Serie Wohnen in der Altstadt: Fantastische Ein- und Ausblicke in der Alten Bergstraße 417 1/2
Wer durch die Landsberger Altstadt bummelt und die bunten Fassaden betrachtet, fragt sich vielleicht, wie es wohl ist, in so einem alten Haus mitten in der Stadt zu wohnen. Wie lebt es sich in den meist denkmalgeschützten Mauern? Das Landsberger Tagblatt stellt in einer Serie Altstadthäuser und ihre Bewohner vor. Hier gewähren sie einen Einblick, wie sich das Wohnen in alten Gebäuden und modernes Leben in Einklang bringen lassen.... Die Alte Bergstraße hat schon immer eine ganz eigene Faszination auf die Landsberger ausgeübt. Nicht nur die Menschen, die hier arbeiten, schätzen das ganz eigene Flair dieser Straße, auch die, die hier wohnen wissen um ihren Reiz. So auch Andreas Knab und seine Frau Cecilia Van Zyl-Knab, die im Haus mit der Nummer 417 ½ seit zwei Jahren wohnen. Wann genau das Haus gebaut wurde, ist nicht genau bekannt, es war aber bis 1853 Teil des Anwesens Alte Bergstraße 417 „Der Huckler“. Xaver Hueber war es, der 1782 die Hausnummer 417 ½ an die Fassade schreiben ließ. Ein Schuster und ein Metzger betrieben hier ihre Läden, bevor der Zimmermeister Josef Lichtenstern das Haus vollständig zu Wohnzwecken umbauen ließ. Heute entwickelt Andreas Knab im Erdgeschoss des Hauses Software, seine Frau Cecilia schafft ganz oben in der Galerie Kunstwerke auf Leinwänden. Dazwischen liegen drei weitere Stockwerke, wobei jeder Stock ein, maximal zwei Zimmer aufweist. Über eine schmale Treppe gelangt man in den ersten Stock, der das geräumige Wohnzimmer beherbergt. Wie alle Räume, sind die Fenster zur Alten Bergstraße ausgerichtet und erlauben den Bewohnern einen Blick auf den Schlossberg. „Gerade gegenüber ist eine Häuserlücke, die es uns erlaubt, traumhafte Sonnenuntergänge hinter dem Schlossberg zu genießen“, schwärmt Cecilia Van Zyl-Knab. Im Februar 2013 ist die Psychotherapeutin mit englischen Wurzeln aus den USA mit ihrem Mann in die Lechstadt gezogen. „Wir haben uns schon beim ersten Besuch hier in Landsberg verliebt und auch in dieses ganz besondere Haus“, erinnern sie sich. Lange stand das Gebäude leer, bevor es der Münchner Rechtsanwalt Nikolaus Haeusgen liebevoll renovierte und sanierte. Den Charakter eines Altbaus hat das Haus dadurch nicht verloren. Im Gegenteil. Das unterstreicht auch das Wappen der Freiherren Pfetten-Arnbach, das Haeusgen in Absprache mit der Stadt Landsberg an der Fassade anbringen ließ. Es zeigt einen Panther den auf einer Pfette entlang schreitet. „Die Landsberger Lehen waren im Besitz derer von Pfetten“, erklärt Hausbesitzer Haeusgen. Und weil in seiner Familie ebenfalls ein Zweig dieses Adelsgeschlechts vertreten ist, wollte man das Wappen auf dem Haus verewigen. Im zweiten Stock sind Schlafzimmer und Badezimmer zu finden – das „Treppenhaus“ nutzen Cecilia Van Zyl-Knab und Andreas Knab als „Kleiderschrank.“ „Das war unser größtes Problem, als wir aus den USA hier her kamen“, berichtet der Softwareentwickler. „Drüben gibt es in den Häusern unglaublich viele Einbauschränke. Hier mussten wir komplett umdenken.“ Die Lösungen, die beide gefunden haben, geben den Wohnräumen ein perfektes, heimeliges Aussehen. Überall stehen kleine Kommoden, gradlinige Schränke, Sessel und Tischchen. So werden aus den Durchgangsräumen kleine Ruheoasen. Die braucht es auch hin und wieder, denn die Wege im Haus sind weit. Vier Zimmer sind verteilt über vier Stockwerke, das hält fit. „56 Stufen sind es“, weiß Andreas Knab. „Mit der Stufe vor der Haustür 57.“ Er zähle sie oft, vor allem, wenn er des Nachts ohne Licht im Haus unterwegs sei. Im dritten Stock des Hauses Alte Bergstraße 417 ½ befindet sich die geräumige Küche. Natürlich auch wieder mit Blick auf die Alte Bergstraße und den Schlossberg. Die beiden Bewohner haben sich an einem der Fenster einen winzigen Frühstücksplatz eingerichtet. „Das ist für uns zwei ganz schön eng“, lacht Cecilia Van Zyl-Knab. „Wenn wir beide da sitzen, kann einer sehen wer von oben herunter kommt, der andere, wer von unten die Alte Bergstraße herauf geht.“ Den schönsten Blick aber genießt das Ehepaar ganz oben unter dem Dach. Durch ein Fenster in der Dachschräge zeigt sich das Neue Stadtmuseum. Durch ein anderes sieht man den Schmalzturm und die Dächerlandschaft Landsbergs. Und dann gibt es noch eine kleine Besonderheit: Ist es oft in Altstadthäusern ein Problem, die vielen Mülltonnen unterzubringen, hat Hausbesitzer Nikolaus Haeusgen dafür eine pfiffige Lösung gefunden. In die Holzfront im Erdgeschoss sind zwei „Türen“ eingelassen, hinter denen sich – quasi im Büro von Andreas Knab – zwei Abteile für die Tonnen befinden.
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