Früher war es anders im Kinderdorf
Diskussion zwischen zwei SOS-Mütter-Generationen zum 60. Geburtstag der Einrichtung
Es war anders. Nicht leichter, nicht schwerer, einfach anders. Seitdem Rosina Irlacher 1959 als eine der ersten SOS-Kinderdorfmütter Deutschlands in Dießen ihre Arbeit aufnahm, hat sich die Welt rasant verändert. Heute stehen SOS-Kinderdorfmütter wie Anke Hertzsch vor anderen Herausforderungen als damals. Doch manches ist auch gleich geblieben: Die Not der ihnen anvertrauten Kinder und der Wunsch, ihnen zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen.
Als Rosina Irlacher in Haus 6 einzog, gab es in Dießen bereits fünf SOS-Kinderdorffamilien. Sie startete wie alle anderen mit neun Kindern, die in Dreier-Zimmern schliefen. Das Leben spielte sich im Wohnzimmer ab: Während die Kleinen dort spielten, machten die Größeren ihre Hausaufgaben. „Das war nicht immer einfach“, erinnert sich Irlacher. In Haus 13 bei Anke Hertzsch leben sechs Kinder, das ist heute die Höchstbelegung in SOS-Kinderdorffamilien. Je zwei Mädchen teilen sich ein Zimmer, der einzige Junge hat einen Raum für sich. Rosina Irlacher wusste vor knapp 60 Jahren nichts über die Vorgeschichte ihrer Kinder – „man wollte nicht, dass wir Vorurteile entwickeln“, sagt sie. So wie SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner anfangs auch keine Erzieherinnen wollte, sondern „nur Mütter“. Heute dagegen ist eine Erzieherausbildung unabdingbar, erklärt Anke Hertzsch. Außerdem kennen die SOS-Kinderdorfmütter die Vorgeschichte „ihrer“ Kinder, um sich auf sie einstellen zu können.
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