Schondorf: Kippt in Schondorf jetzt das Denkmal für Hans Pfitzner?

Plus Seit über 20 Jahren gibt es in der Schondorfer Seeanlage ein Denkmal für den Komponisten Hans Pfitzner, der als überzeugter Nationalsozialist gilt. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Was der Bürgermeister vorhat.

VonGerald Modlinger

Kippt nun das Denkmal, das in der Seeanlage in Schondorf an den Komponisten Hans Pfitzner (1869-1949) erinnert? Nachdem die Debatte um Pfitzners Bekenntnisse für den Nationalsozialismus schon seit Jahrzehnten schwelt, sagt nun Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne): „Ich denke, dass Hans Pfitzner an dieser Stelle kein Denkmal verdient hat.“ Zuvor hatte ein Uttinger Bürger erneut kritisiert, dass es in Schondorf neben einem Straßennamen auch ein Denkmal „für einen überzeugten Antisemiten, Nationalsozialisten und Hitler-Verehrer“ gibt.

Alexander Behnke hatte sich wegen des Pfitzner-Denkmals schon 2016 an die Grünen in Schondorf gewandt, „leider erfolglos“, wie er erwähnt. Nun unternimmt er einen weiteren Versuch, unterfüttert unter anderem mit Erkenntnissen aus dem Schlussbericht des Projekts „NS-belastete Straßennamen in der Stadt Salzburg“. Dort habe sich ein Fachbeirat einstimmig für eine Umbenennung der dortigen Pfitznerstraße ausgesprochen. Pfitzner wurde damit in einer Kategorie mit dem Dirigenten Herbert von Karajan oder dem Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche geführt.

Landsberg Gerald Modlinger