Selbst die Spezialisten sind infiziert
Die viel beachtete Konservierung des Konzentrationslagers Kaufering VII steht kurz vor dem Abschluss.
Mit jedem Haus, das man baut, wird die Arbeit leichter. Was der Volksmund konstatiert, gilt auch für die Sanierungsmaßnahme im ehemaligen KZ-Außenlager Kaufering VII an der Erpftinger Straße. Selbst ein erfahrener Architekt wie es Franz Hölzl einer ist, gibt zu: „Im vergangenen Jahr haben wir viel dazugelernt.“ Damals, im März, begann die bundesweit viel beachtete Konservierung der Tonröhrenunterkünfte, die es in diesem Erhaltungszustand nirgendwo anders mehr gibt. Jetzt steht das 700000 Euro-Projekt kurz vor dem Abschluss. Die Gebäude II, III und IV sind gesichert, und zwar so, dass sie auch künftig begehbar sind. Das ist eine der ersten Abweichungen von den ursprünglichen Plänen, denn eigentlich war man davon ausgegangen, dass man die diffizilen Tonröhrengewölbe von innen mit einer Gerüstkonstruktion dauerhaft gegen das Einstürzen sichern müsse. Ein Schicksal, das die Bauwerke I und VI bereits ereilte.
Dann hatte jedoch Restaurator Thomas Salveter (Bachhagel, Landkreis Dillingen) ) eine geradezu geniale Idee. Warum nicht die Decken, über die eine Betonverschalung gezogen wurde, mit Spezialdübeln daran aufhängen. Gesagt getan. Am ersten Gebäude, das noch am besten erhalten war – es diente nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig sogar als Getränkelager –, wurden nur zwei Betonstreifen über das Dach gezogen. Es folgten Gebäude III und II. Franz Hölzl: „Deren Zustand machte allerdings eine komplette Sicherung durch Beton nötig.“ Insgesamt wurden pro Unterkunft bis zu 500 Dübel gesetzt. Diese Arbeiten sowie die Sicherung der Tonröhren sind inzwischen abgeschlossen, nun sichert das Team um Thomas Salveter die Schildwände der eingefallenen Gebäude, also quasi die Giebelmauern, oder das, was davon noch übrig ist. „Dabei geht es darum, die Stellen mit einem Kalk-Zement-Gemisch zu verfüllen, dass schon damals beim Bau der Unterkünfte verwendet wurde.“ Damit werde man den Einsturz der Gebäudereste nicht verhindern können, doch „den Verfallszeitraum der Mauerreste deutlich verlängern“.
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