Coole Jungs rocken
Hexagon trommelt auch auf Blumentöpfen
Wie ist Jugend, die nicht unbedingt etwas mit Schauspiel aller Art oder auch unbekannter Musik am Hut hat, in ein Theater zu bringen? Ganz einfach: Ein paar coole Jungs bauen auf der Bühne ihr Arbeitsmaterial auf und sorgen damit für Stimmung. Aktuell zu erleben war das beim Auftritt von Hexagon im Landsberger Stadttheater. Der Saal, die Ränge waren brechend voll und in den bequemen Theatersesseln tendierte der Altersdurchschnitt gehörig nach unten.
Hexagon, das sind - nein nicht sechs, liebe Mathematiker, sondern sieben Burschen, die sich dem Schlagwerk verschrieben haben und das mit spür- und erlebbarer Leidenschaft. Vor zehn Jahren wurde das unter den Fittichen des Musikvereins Türkenfeld agierende und von Schlagzeuglehrer Christopher Fellinger geleitete Ensemble gegründet. Die Mitglieder haben gewechselt, die Leidenschaft blieb. Die Stimmung im Stadttheater war folglich von Beginn an am Kochen. Egal welches Instrument aus dem auf der Bühne aufgebauten, umfangreichen Sammelsurium gerade bearbeitet wurde, jeder der sieben Glorreichen – schwarze Klamotten, weiße Fliege und ebensolche Hosenträger – machte das mit vollem Einsatz. Wen wundert’s also, dass der Funke zündete und das Publikum mit fest vorgegebenen Klatschrhythmen fast zum achten Ensemblemitglied wurde. War der Beginn noch ganz harmlos, mit Musik von traditionellem Schlagwerksinstrumentarium, von dem nur zwischendurch mal der Goldglitter gewischt werden musste, der sich anfangs vom Bühnenhimmel aus über die Protagonisten ergossen hatte, so wurde es mit zunehmender Konzertdauer immer ungewöhnlicher. Da kamen dann nicht nur Drumset und Malletinstrumente, verschieden große Trommeln und Becken zum Einsatz. Die kreativen Musiker klopften auch auf Blumentöpfe und Abwasserrohre, ließen bei Stomp-Anleihen die Späne von den Sticks fliegen oder brachten auch mal Knallfrösche zum platzen. Rhythmus kann doch sehr gut auch mit Plastikbechern gemacht und eine Melodie auf verschieden gefüllten Bierflaschen geblasen werden. Dazu legten die Musiker teilweise eine Performance hin, dass einem als Zuschauer schon fast schwindlig wurde. Schnappatmung war trotzdem Fehlanzeige und auch das Zusammenspiel lief noch bei den verrücktesten artistischen Verrenkungen nie aus dem Ruder. Und das Beste: Die unvermeidlichen Umbaupausen wurden mit witzigen Ansagen und viel Wissen über die jeweiligen Stücke höchst unterhaltsam überbrückt. Wundert es da noch jemand, dass die Begeisterung schier nicht enden wollte und Hexagon eigentlich noch unendlich lange hätte weiterspielen können? (löbh)
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