Zwei Menschen vor dem Abgrund
Konstantin Moreth adaptiert zwei Schnitzler-Erzählungen. Sie werden beherrscht vom Stilmittel des Inneren Monologs
Krisen und Nöte von Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gesellschaftliche Zwänge, Selbstmordfantasien. Der österreichische Autor Arthur Schnitzler ergründete ebenso wie sein Zeitgenosse und Landsmann Sigmund Freud die Gedanken und Psyche der Menschen, der eine mit den Mitteln der Literatur, der andere mit denen der Psychoanalyse. Wie spannend und zeitlos das sein kann, zeigte eine Theateradaption des Schauspielers Konstantin Moreth von zwei Erzählungen Arthur Schnitzlers, „Leutnant Gustl“ und „Fräulein Else“. Gemeinsam mit Tochter Hannah brachte Moreth die beiden Figuren in einer reizvoll verwobenen Inszenierung mit dem Titel „Am Rande der Welt“ auf die Bühne des Landsberger Stadttheaters.
Zwei Menschen stehen gemeinsam auf der Bühne, agieren und denken jedoch jeder für sich, isoliert, in seiner eigenen Geschichte. Zwei Schaufensterpuppen im Hintergrund stellen einen dritten, dominanten Mitspieler dar: die Gesellschaft. Hannah Moreth beginnt als Fräulein Else ihren Konflikt zu beschreiben: Um dem Vater aus der existenzbedrohenden Pleite zu helfen, soll sich die unverdorbene 19-Jährige vor einem reichen Mann nackt zeigen – und sich damit prostituieren. Ihre Gedanken kreisen unkontrolliert um ihren Konflikt, springen hin und her, entwickeln unrealistische Fantasien, bringen sie zum Lachen, zum Weinen, zum Schreien, lassen sie verzweifeln und den eigenen Tod beschließen, um dann gleich alles zu verwerfen.
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