
Biergarten bekommt eine Markise

Uttinger Gemeinderat stimmt zeitweiliger Überdachung zu. Öffentliches Fußballschauen im Strandbad und in der Alter Villa
Der Biergarten im Uttinger Strandbad bekommt ein Dach – zumindest zeitweise, wenn es regnet oder die Sonne zu sehr herunterbrennt: Der Gemeinderat hat in der jüngsten Sitzung nach kurzer kontroverser Diskussion dem Bauantrag für eine Markise zugestimmt. Das Strandbad gehört der Gemeinde und ist an Rupert Riedel verpachtet.
Die elektrisch ausfahrbare Überdachung soll in einem Abstand von fünf Metern mittig im Biergartenbereich in Ost-West-Richtung befestigt werden. Die Stütze haben laut Antrag eine Höhe von vier Metern. Die Markise kann in Nord- und Südrichtung ausgefahren werden – gen Süden bis maximal in eine Tiefe von fünf Metern. Die Breite der Markise beträgt zwölf Meter.
Florian Hoffmann (LW) begründete seine Zustimmung damit, dass dem Vertragspartner der Gemeinde gleiche Chancen eingeräumt werden sollen wie anderen Gastronomen. Beim Seerestaurant seien beispielsweise viele Schirme aufgespannt, argumentierte er. Voraussetzung müsse aber sein, dass keine Seitenteile aufgestellt würden. Peter Noll (GAL) sprach an, dass die Markise nach Pachtende wieder entfernt werden müsse. Dass sie anfangs „erschlagen“ worden sei von der großen Überdachungsmöglichkeit, berichtete Sabine Kaiser (GAL). Das Strandbad lasse sich aber so wirtschaftlicher betreiben. Sie glaubt auch, dass der Blick auf den See sogar ein wenig verbessert wird, da das Dach höher ist als die Schirme.
„Das passt nicht zum Ensemble, eine so große Markise in dem kleinen Strandbad“, befand dagegen Karl Sauter (CSU). Immerhin würden 120 Quadratmeter überspannt. „Für mich ist das ein Denkmal“, sagte er über das Strandbad und lehnte die Planung ab. „Das hat dann einen Charakter wie ein Zelt“, bemängelte auch Margit Gottschalk (CSU), bekannte aber, hin- und hergerissen zu sein, in ihrer Entscheidung. Sie fürchtet, dass der Charme des Strandbades leiden könne. Der Bauantrag wurde letztendlich knapp mit 8:7 Stimmen positiv abgestimmt. Dass keine Seitenteile angebracht werden und die Markise bei Pachtende abgebaut wird, wird laut Bürgermeister Josef Lutzenberger (GAL) privatrechtlich zwischen Gemeinde und Pächter abgesichert.
Bis zu Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft wird die Markise noch nicht stehen, wie Rupert Riedel dem LT sagte, denn es fehle noch die Genehmigung des Landratsamts. Außerdem werde er dann eine Schlechtwetterperiode abwarten, denn bei schönem Wetter wolle er den Bereich nicht zur Baustelle machen. „Wir brauchen einen Tag, bis die Markise steht.“
Wenn das Wetter passt, wird Fußballschauen im Strandbad aber auf jeden Fall möglich sein – und im Biergarten der Alten Villa: Der Gemeinderat hat den zwei Anträgen für ein „Public Viewing“ zugestimmt. Übertragen werden sollen die Spiele, die zwischen 18 und 22 Uhr beginnen. Knapp die Hälfte der 64 Begegnungen beginnen erst um 22 Uhr deutscher Zeit und später. Eine Sonderverordnung der Bundesregierung macht Public Viewing auf Großleinwand auch nach 22 Uhr möglich.
Normalerweise gilt, dass in allgemeinen Wohngebieten ein Lärmpegel von 40 dB(A) nach 22 Uhr nicht überschritten werden darf.
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